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Die Entstehung der Welt und des Landes Ban Larasch

Die Geburt

Die Saat des Bösen

Das Tolgaresch-Ritual

Belmanus, der Hohepriester Ankalors und Vater der Drachenkrieger

Das Endes des Krieges

Die Entstehung der weltlichen Drachen

Wie die Drachen nach Dracnar kamen

Die ersten Drachen werden geboren

Die Jahre vergehen

Geburt einer neuen Drachenkönigin

Der Wettstreit der jungen Königinnen

Der erste Paarungsflug, ein Zeichen für Ban Larasch

Die alte Königin, der erste Drache stirbt

Entscheidung um Ban Larasch: Leben oder Untergang

Die Versammlung der Einigung

Die Zehn Ringe der Macht

Gefahr für Dracnar, die Elfen bringen den Sieg

Eine neue Zeit bricht an

Talam Igjen Ankalor

Namensindex

Die Geburt

Ganator, der große Drache zog durch das unendliche Nichts, lange Zeit in tiefen Gedanken versunken und er war zufrieden. Bald aber verspürte er Unmut und er wußte nicht warum. Ganator ergründete seinen Unmut und stellte sich letztendlich die Frage, ob das wirklich alles sei, wozu er existierte. Er begann immer unzufriedener zu werden, bis er sich zum Handeln entschloß.

Ganator erschuf sich ein Spielzeug, um sich die Zeit zu vertreiben, die Welt. Er besiedelte diese mit den Menschen und den Elfen, die Tiere und die Pflanzen. Diese Welt war schön und der große Drache verbrachte viel Zeit damit, sie zu Ändern und zu verbessern. Bald aber merkte er, daß alles von allein zu Leben und sich zu entwickeln begann. Und er erkannte, daß er allein nicht mehr alles beobachten und lenken konnte. Die Welt geriet aus dem Gleichgewicht, es folgten Zerstörung und Verfall überall dort, wo seine Augen nicht wachten. So erschuf er sich seine Kinder, die vier Brüder, Drachen wie Ganator selbst einer war. Jedem seiner Kinder gab er die Kraft eines Elements. Ankalor gab er die Kraft des Feuers, er war rot, Taranor die Kraft der Erde, er war braun, Cranis erhielt die Kraft der Luft, er war Perlmutt und Aquinor die Kraft des Wassers, er war blau. Ganator selbst behielt für sich die Kraft des fünften Elements, der Magie.

Fortan sollte ein jeder seine Aspekte der Welt im Auge behalten und in gute Bahnen lenken und es war gut so, denn so konnte alles im Gleichgewicht erhalten bleiben.

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Ganator schwebte weiter im unendlichen Nichts über der Welt und sah auf sie herab. Seine vier Kinder aber ließen sich auf ihr nieder. Ankalor in den Bergen, Taranor in der Erde, Aquinor im Wasser und Cranis durchschnitt die Luft mit seinen gewaltigen Schwingen. Sie sahen sich die Welt an und liebten sie und jeder von ihnen erfüllte seine Aufgaben. Über ihnen wachte Ganator.

Ankalor flog über die Welt und ließ sich in einem riesigen hohen Gebirge nieder. Er setzte sich auf die höchste Spitze der Berge und beobachtete das weite Land und das rege Treiben der Bewohner unter ihm. Es gefiel Ankalor was er sah und die Liebe und der Friede, der unter den Einwohnern herrschte, bot ihm Nahrung. Der Berg unter ihm begann zu schmelzen, denn Ankalor war das Feuer, und wenn seine Schwingen ihn empor trugen, spie der Berg wie zum Salut das Feuer aus. Wenn er sich ermüdet durch übermütigen Flug nieder ließ, so bebte die Erde und in den Bergen brachen große Höhlen auf. Die Bewohner des Landes nannten das Gebirge fortan die Feuerberge. Den höchsten Berg, der immer das Feuer spie, nannten sie den Drachenfels.

Ankalor liebte das Land direkt zu Füßen der Feuerberge so sehr, daß er es unter seinen ganz besonderen Schutz stellte. So bat er seinen Bruder Aquinor, zwei riesige Flüsse durch den Kontinent zu treiben, genau dort, bis wohin Ankalor von seinem Drachenfels aus noch sehen konnte. So wollte er seinen Teil vor den Einflüssen der  restlichen Welt schützen und sehen, ob sich die Entwicklungen unterscheiden würden. Denn das Land war nun von allen Seiten fast komplett mit Wasser umgeben. Im Norden und im Süden waren die beiden Flüsse, im Osten und im Westen das Meer. Die Einwohner sahen es mit Freude und nannten ihr Land Ban Larasch, Land des Feuerdrachen.

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Auch Ankalors Brüder stellten jeder für sich einen Teil der Welt, den sie sehr liebten unter ihren besonderen Schutz. Hierüber vergaßen alle vier langsam ihre Aufgaben, da diese ihnen nicht viel abverlangten und deren Bedeutung ihnen nicht mehr klar vor Augen lag. Sie wurden des Alltags einfach überdrüssig und tollten viel lieber miteinander herum und erzählten sich von ihren ganz besonderen Ländern. So kam es, daß das Gleichgewicht der Welt wieder gestört wurde, und die Welt zu Zerfallen begann.

Ganator war traurig über das Geschehen, aber er gab nicht seinen Söhnen die Schuld. Er spürte deutlich, daß er den Fehler begangen hatte, der nun zum Untergang seiner Welt führen würde. So versank er wieder in tiefe Gedanken, um nach einer Lösung zu sinnen. Es verging viel Zeit, bevor seine Gedanken sich zu einer bitteren Erkenntnis festigten. Er hatte bei der Erschaffung seiner Welt einen wichtigen Aspekt allen Seins vergessen. Einen Aspekt, den niemand gerne berücksichtigte, der aber ebenso unumstößlich dazu gehörte, wie die Liebe und der Frieden. So traurig ihn diese Erkenntnis auf stimmte, sie nur konnte seine Welt retten. Er mußte auch die Saat des Bösen säen um die Kräfte des Guten zu fordern und aufmerksam bleiben zu lassen. So sandte er auch diese dunkle Kraft gen Erde, um das Gleichgewicht der Welt wieder herzustellen.

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Die Saat des Bösen

Ankalor schlief, als sich die Erde auftat und die Dunkelheit über Ban Larasch hereinbrach. Aus den Spalten und Klüften, die unvermittelt entstanden, strömten die Elfen der Nacht empor, Elfen mit schwarzer Haut und Spaß am Rauben, Morden und Stehlen. Sie fluteten über das Land wie eine Sturmflut des Grauens und hinterließen, wo sie vorbeikamen nur Angst und Schrecken. Die Elfen flohen in die riesigen Wälder und die Menschen begannen, sich mächtige Festungen zu bauen, in denen sie sich zu verstecken suchten. Es entbrannte ein gnadenloser Krieg. .

Zur selben Zeit hatten sich auch die Berge aufgetan und die Menschen der Nacht kamen auf die Erde. Sie waren von kleinem Körperwuchs, so daß sie bald Zwerge genannt wurden. Sie trugen die Gier nach Reichtum in sich. Sie begannen die Berge nach Gold, Silber, Edelsteinen und Mitrill zu durchpflügen. Sie fingen an, mit den Menschen Handel zu treiben und verbreiteten mit ihren Listen Gier, Neid und Zwietracht unter den Menschen. So kam es, daß das Land gespalten wurde. Es ernannten sich Könige, Fürsten und andere "Edle" selbst zu Landesherren. Heerführer galten nichts mehr ob ihrer Fähigkeiten, sondern wurden nach der Stärke ihrer Armeen gemessen und die Herren nicht mehr nach ihrem Umgang mit dem Volke, sondern nach den Reichtümern, die sie besaßen. Tugenden galten bald nichts mehr, nur noch Macht und Reichtum. Jeder versuchte, die anderen gegeneinander auszuspielen.

Ankalor erwachte aus seinem Schlaf da er merkte, daß seine Nahrung schwand und er sah auf sein Volk herab. Ihm gefiel nicht, was er da erblickte. Ihn betrübte das Verhalten der verschiedenen Wesen in seinem Land und so sprach er zu ihnen:

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" Höret meine Worte! Der Krieg wird nur Leid über euch bringen, niemals aber einen Vorteil verschaffen, gegenüber den anderen. Er ist nur Verschwendung von kostbarem Leben. Die Gier, die euch treibt, wird euch ins Verderben stürzen, denn das Gold und all das Zeug wird euch ärmer machen, als ihr vorher jemals gewesen seid. Wer also weiterhin die Waffen erhebt, und dies aus Gier oder aus der Lust am töten heraus tut, soll meinen Zorn zu spüren bekommen. Mein Feuer wird diese vernichten!"

Die meisten Menschen besannen sich des Lebens vor dem dunklen Sturm und wandten sich wieder den alten Lehren zu. Die Zwerge trieben weiter Handel mit den Menschen, säten aber nicht mehr Zwietracht unter ihnen.

Ihre Gier allerdings behielten sie, aber die Menschen lernten, damit umzugehen. Das war Ankalor recht, denn er wollte auch nicht zu sehr in das Wesen der Zwerge eingreifen, solange sie Frieden hielten. Aber der Samen des Krieges war dennoch aufgegangen, denn die dunklen Elfen hörten nicht auf die Worte Ankalors. So kam es, wie es kommen mußte. Die Elfen der Nacht strömten zu hunderten aus der Erde und stürmten zu den Festen der Menschen.

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Die erste Feste, Golgat, fiel nach nur vier Stunden des Kampfes unter den immer neuen Angriffswellen des Feindes und so erging es vielen. Doch die Mauern Tolgaraschs und die weniger anderer Burgen hielten den Angriffen zunächst stand. Aber ein mutiger Verteidiger nach dem anderen starb und für einen gefallenen Verteidiger kamen zwei neue Angreifer. Die Lage wurde aussichtslos.

In ihrer Verzweiflung riefen die Menschen Ankalor an und er erhörte sie. Er schlug die Augen auf und sah unter sich die Burgen brennen und sein Volk sterben. Trauer und Zorn überkam ihn. Er schwang sich auf seinen mächtigen Schwingen in die Luft und überflog das Land. Durch die Kraft seines Willens erloschen die vernichtenden Feuer in den Festen und rettete diese vor dem sicheren Untergang. Er stürzte sich auf die Schlachtfelder herab und sein Flammenodem verbrannte Hunderte. Sein mächtiger Schwanz peitschte durch die Reihen der Angreifer und erschlug mit einem Schlag viele der dunklen Elfen. Aber diese waren durch sein Eingreifen noch lange nicht geschlagen. Während Ankalor seine Aufmerksamkeit der Verteidigung seines Volkes im Kampf widmete, vollführten 777 Magier der Dunkelelfen unbemerkt ein Ritual im Wald vor den Toren Tolgaraschs. Dieses sollte ihnen den Sieg bringen. .

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Das Tolgaresch Ritual

Der folgende Bericht stammt aus den Schriften eines unbekannten Augenzeugen aus Tolgarasch.

" Während des Kampfes um Tolgarasch war ich hinter die Linien des Gegners geraten. Ich verbarg mich im Wald um dem sicheren Tode zu entgehen. In der Ferne hörte ich Stimmengemurmel. Als ich näher kam, sah ich viele Männer und Frauen der dunklen Elfen auf einer großen Lichtung stehen. Sie zogen 97 Linien aus dem Blut von je sieben Menschen. Daraus ergab sich ein mir vollkommen unbekanntes Muster. An jedem Eckpunkt des Gebildes zeichneten sie ein Achteck aus dem Blut von je einem Elfen. In der Mitte dieser Ansammlung von Magiern stand ein einzelner. Dieser rief ein Befehl. Daraufhin traten jeweils acht Magier in ein Achteck. Sie begannen mit ihrem

Ritual und riefen ihre Magie herbei. Aber sie riefen nicht die Elemente, so wie ich das von Magiern kannte, sondern sie riefen die Finsternis. Selbst der Mond begann langsam dunkel zu werden und erlosch schließlich ganz. Der Gesang der Magier wurde monoton und sie riefen nur noch ein einziges Wort, einen Namen. Da erhob sich der eine aus der Mitte und sprach Worte, die ich nicht verstand. Er begann die Linien des Gebildes nachzuzeichnen und jedesmal, wenn er dabei ein Achteck berührte, vergingen die Magier in ihrem Kreis mit ungläubigen Gesichtern und ihr Gesang schlug um in pures Entsetzen. Die Furcht und die Pein und die Schreie ihre Seelen hallten über die Ebene und durch meinen Geist, für alle Ewigkeit sollte sich das nicht ändern."

Als der letzte Magier starb, öffnete sich ein Tor und der Leiter des Rituals, Arat Tarkin, rief wieder den Namen Morocs und er kam. Moroc, der schwarze Drache, vergessener Bruder der vier Ankalors, Taranors, Cranis und Aquinors. Arat Tarkin, Morocs Jünger, hatte ihn gerufen und bat ihn nun um Hilfe in der Schlacht, da die Elfen der Nacht durch das Einschreiten Ankalors langsam zurückgetrieben wurden und empfindliche Verluste erlitten hatte.

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Moroc stieg empor, getrieben von Zorn und Haß. Er stürzte sich auf seinen Bruder und jeder auf der Erde konnte sehen, wie am Himmel das Feuer mit der Finsternis kämpfte.

Ein anderer Augenzeuge berichtete später in seinen Schriften:

"Ich sah das Feuer über den Himmel schießen und alles herum versank in tiefer Finsternis. In dem Lichtschein des Feuers konnte ich riesige Drachenlaiber sehen, die sich immer wieder aufeinander stürzten, um sich mit ihren mächtigen Zähnen und Krallen die Schuppen aufzureißen. Ihre gewaltigen Schwänze schlugen nach dem Gegner. Wenn sie ihr Ziel trafen, war jedesmal deutlich das Krachen berstender Sehuppen und Knochen zu hören. Die Luft roch nach Blut und verbranntem Fleisch. Das Schreien der Drachen muß im ganzen Land zu hören gewesen sein, so laut und durchdringend war es. Wut und Schmerz sprach aus ihren Stimmen. Ich sah, wie immer wieder Teile des Feuers und der Finsternis zu Boden herabstürzten, so sehr zerrissen sich diese gigantischen Wesen. Die Erde erzitterte und bebte unter den schweren Einschlägen. Dort, wo das Feuer nieder ging, brannten die Wälder und dort, wo die Finsternis nieder ging, versank das Land in undurchdringliche Dunkelheit. durch einen Schlag des Ankalor verlor der schwarze Drache die Hälfte seines Schwanzes, der donnernd zu Boden stürzte. Dann war plötzlich alles totenstill. Der Himmel blieb finster. Zurück blieben bei uns nur Trauer und Schmerz über einen gefallenen Freund und Beschützer, Ankalor"

Der Himmel blieb dunkel für lange Zeit. Dort, wo der Schwanz des schwarzen Drachen niedergefallen war blieb auch das Land in ewige Finsternis getaucht und der Sumpf, der dort entstanden war, wurde so Sumpf der ewigen Finsternis genannt. Und niemand wagte es seit dem mehr, dort hin zu gehen. Es war viele Tage später, als die Sonne wieder aufging und das Land in wärmendes Licht tauchte und die Wälder hörten auf, zu brennen. Nur der Sumpf blieb. wie er war. Als Erinnerung und Mahnung für die Menschen. Die beiden Drachen blieben verschwunden, bis heute.

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Belmanus, der Hohepriester des Ankalor und Vater der Drachenkrieger

Seine Wut war nicht zu bändigen, als Belmanus, Hohepriester des Ankalor, die Elfen der Nacht immer zahlreicher auf die Mauern seiner Feste Tolgarasch zustürmen sah. Er kniete in seinem Tempel, in dem das letzte heilige Feuer des Ankalor brannte. Belmanus war ihm nah. Immer wieder rief er die rituellen Verse der Verschmelzung, die allein den Hohepriestern erlaubt waren. Immer mehr, immer deutlicher spürte er die Nähe Ankalors. Er wollte ihn bitten, den Menschen zu helfen. Dann war er eins mit ihm...

Ankalor sah während seines Kampfes den Mond verblassen und das Feuer begann zu flackern. Da erkannte er am Himmel einen Drachen. Er stieß hinauf, um seinen Bruder zu begrüßen und um weitere Hilfe zu bitten. Als er ihn erreichte sah er aber, daß dieser Drache schwarz war. Er nannte sich Moroc und hatte kein Interesse am Frieden und schlug Ankalor mit seinem Schwanz zur Seite. Da erkannte der rote Drache erst die Gefahr. Moroc war sein Bruder, aber er stand für den Krieg und die Zerstörung und wollte den Kampf um diesen Teil der Welt heute zu einem siegreichen Ende für die dunklen Elfen führen. Voll Trauer erkannte er, daß Moroc ihn ohne zu zögern töten wollte. Wut stieg in ihm auf über seinen schwarzen Bruder und er war bereit, zu kämpfen. Ankalor stürzte sich auf den neuen Feind, der gefährlicher war, als alle anderen.

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Ein wilder Kampf entbrannte zwischen den beiden Brüdern. Schmerz, Qual, Wut aber auch Triumph über erfolgreiche Attacken. Diese Gefühle waren in Ankalors Geist, bestimmten sein ganzes Sein. Doch mit der Zeit mußte er erkennen. daß der Kampf den Gegner nur noch stärker werden ließ. Der Kampf war nicht der richtige Weg.

Der rote Drache begann sich zurückzuziehen und sein schwarzer Bruder folgte ihm triumphierend. Mochte der Kampf auch keinen Sieg bringen, so sollte es eine List tun. Ankalors Kräfte begannen zu schwinden und immer wieder stieß Moroc zu. Ankalor flog dem ewigen Licht entgegen, das des Tags am Himmel stand. Sie kamen dem Feuer, das von diesem Licht ausging, immer näher und näher. Der rote Drache verbarg dieses Feuer durch seine Kraft. In seinem Kampfesrausch bemerkte Moroc nicht, was sein Bruder plante und folgte ihm siegessicher immer weiter. Plötzlich aber drehte Ankalor ab und gab die Kraft des Feuers frei, der sie sich die ganze Zeit genähert hatten. Das Feuer traf den Schwarzen mit aller Gewalt und brannte sich tief in sein Fleisch. Er mußte der Kraft weichen, wollte er nicht sterben. Der Kampf war verloren und Moroc zog sich in einen dunklen Teil der Welt zurück, um seine Wunden zu lecken. In dem roten Drachen erwachte das Mitleid und er setzte dem geschlagenen Gegner nicht mehr nach. Er erkannte aber auch, wie knapp das Land dem Untergang entgangen war, denn der Kampf hatte einen Teil Ban Laraschs zum Einsturz gebracht und das restliche Land verbrannt.

Ankalor ließ sich erschöpft auf dem Drachenfels nieder und ruhte sich aus. Mit der Zeit vergingen Wut und Schmerz und er besann sich auf die Verbindung mit Belmanus, der ebenfalls am Ende seiner Kräfte in seinem Tempel zu Boden gesunken war. Der sandte ihm Trost und einen Teil seiner verbliebenen Kraft. Belmanus nahm dies dankend an. Dann erhob Ankalor seine mächtige Stimme abermals und sprach im Geiste zu seinem

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Hohepriester:

,Belmanus, du bist mir immer ein treuer Diener und Freund gewesen. Und du hast mir in diesem Kampf mit deiner Liebe und deiner Kraft zur Seite gestanden. Ich habe großes Vertrauen in dich. Daher habe ich dich erwählt, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Versammele die treuesten meiner Diener und ziehe mit ihnen hinauf zum Drachenfels, meiner Heimat. Dort errichte in den Höhlen des feuerspeienden Berges eine Feste für dich, deine Familie und die Treuen. Von nun an sollt ihr meine Armee sein. Auf dem Drachenfels werdet ihr dann bald Verbündete finden, die gemeinsam mit euch das Land in Zukunft in äußersten Notlagen, wie diese eine war, beschützen und bewahren sollen."

. . . dann trennten sich ihre Seelen wieder.

Belmanus erfüllte den Wunsch Ankalors und zog mit seiner kleinen Schar in die Feuerberge auf den Drachenfels. Dort errichtete er die Feste Dracnar, was soviel bedeutet wie Drachenheim, in den Höhlen des Vulkans. Und die Menschen in der Ebene nannten diese Leute fortan das Volk der Drachenkrieger.

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Das Ende des Krieges

Der folgende Wortlaut ist den Schriften des Heerführers Uldar Khan entnommen:

"Hoffnungslos war die Lage für uns geworden. Viele Festen waren schon unter dem ersten Ansturm der dunklen Flut gefallen. Nur Tolgarasch und wenige andere Burgen konnten sich zunächst behaupten. Aber die Situation verschlechterte sich zusehends. Plötzlich tauchte am Himmel ein riesiger Drache auf. Später sagte man, das sei Ankalor der Feuerdrache gewesen. Wenn er es war, so machte er nun seinem Namen alle Ehre. Sein Feuerodem verbrannte die Feinde aus der Unterwelt zu Hauf und die peitschenden Schläge seines Schwanzes taten ihr Übriges. Das Zahlenverhältnis wandelte sich schnell zu unseren Gunsten und ich befahl meinen Leuten einen Ausfall vorzutragen. Dieser begann vielversprechend, doch dann verloren wir die Unterstützung unseres roten Verbündeten. Ein schwarzer Drache war aufgetaucht und verwickelte unseren Helfer in einen grausamen Kampf. Meine Armee blieb allein zurück, um mit dem Gegner fertig zu werden. Der Kampf wurde immer beschwerlicher, da nun Feuer vom Himmel herab regnete und wahllos die Kämpfenden verbrannte, und sich Finsternis über das Land legte.

Wir wurden immer härter bedrängt und schließlich wieder zurückgetrieben. Wir hatte zahlreiche und schmerzhafte Verluste. Doch plötzlich schien die Kampfmoral des Gegners gebrochen. Die Reihen wurden schwächer und lösten sich in wilde Haufen auf. Ich befahl erneut den Ausfall und diesmal führte ich meine Armee zum Sieg. Immer weiter trieben wir die dunkle Brut in ihre Erdlöcher zurück. Mit Hilfe unserer Magier gelang es uns auch schließlich, diese Tore zur Unterwelt zu schließen und zu versiegeln.

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Viel war von meiner Armee nicht übrig geblieben und auch Tolgarasch bot uns bei unserer Heimkehr ein Bild des Grauens. Tote und Verletzte, soweit das Auge reichte. Erschöpfte Heiler hasteten hin und her, wußten schon gar nicht mehr, wo sie zuerst helfen sollten. Andere schleppten Wasser und Verbandszeug herbei, was auch immer sie finden konnten und trotzdem war das noch lange nicht genug. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel arme Seelen noch sterben mußten, weil man gar nicht allen gleichzeitig helfen konnte.

Das Land war über und über mit großen Bränden bedeckt, die sich durch alles hindurch fraßen, was ihnen in die Quere kam. Das Feuer war nicht zu bändigen, denn wir konnten gar nicht genug Leute zur Bekämpfung des Feuers erübrigen. So sah ich in der herrschenden Finsternis, die über Tage andauerte, wie unser Land ein Raub der Flammen wurde. Wir hatten gesiegt, aber um welchen Preis. Die meisten Freunde gefa1len, das Land zerstört und dann diese quälende Finsternis. . . .

Endlich wich die Dunkelheit, die an unser aller Nerven zu zerren begann, dem vertrauten Licht unseres täglichen Begleiters, der Sonne. Und zur gleichen Zeit erloschen im ganzen Land die Brände, die so furchtbar gewütet hatten. Wir erfuhren durch Boten, das es den anderen Festen und Armee, die noch standgehalten hatte, ähnlich ergangen war, wie der meinen. Auch die schon verloren geglaubten Armeen hatten letztendlich wieder die Oberhand gewonnen und ihre Festungen zurück erobert. So bei Licht betrachtet erschien unsere derzeitige Lage doch nicht so verheerend, wie zunächst angenommen. So vertrauten die Menschen wieder auf ihren starken Willen, ihre Kraft und ihren Glauben und begannen Ban Larasch wieder aufzubauen."

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Die Entstehung der weltlichen Drachen

Ankalor hatte sich in das Dazwischen zurückgezogen, um sich von dem Kampf zu erholen. Aber er sah, daß sein Vertrauen in Belmanus gerechtfertigt war, und so schuf er die Verbündeten. Er nahm einen Teil der Erde, geschmolzen durch seine Berührung, und formte daraus ein kleineres Abbild seiner selbst. Dann nahm er einen Teil des Goldes, daß den Menschen die Zwietracht gebracht hatte, und fügte es hinzu. Zuletzt hauchte er seinem Abbild mit seiner Kraft das Leben ein. So war Farina geboren, die Urmutter aller weltlichen Drachen. Ihr goldener Körper durchschnitt die Luft majestätisch und schön. Aber in ihr war nicht nur all das Gute, das in Ankalor wohnte, sondern auch ein Teil des Bösen, denn auch Ankalor hatte, wie sein Vater erkannt, daß das Gute nicht ganz ohne das Böse existieren konnte, ohne das Gleichgewicht zu stören.

Der rote Drache nahm die junge Farina mit auf einen langen Flug zu dem Ort, wo nur seine Vater und seine Brüder verweilen konnten, aber kein Wesen dieser Welt durch eigene Kraft hin zu gelangen vermochte. Ganator hieß das Werk seines Sohnes gut und gab Farina einen Teil seiner Kraft, der Magie und lehrte sie, diese zu gebrauchen. Und er gab ihr neues Leben mit auf den Weg, das in ihrem Laib zur vollen Blüte heranreifen sollte. Auf dem Rückflug zur Welt schärfte Ankalor Farina immer wieder ein, daß die Welt nur bestehen könne, wenn das Gleichgewicht, die Neutralität gewahrt bliebe. Dafür solle sie mit ihrer ganzen Kraft einstehen. So entließ er sie und Farina kehrte auf die Erde zurück. Ankalor selbst blieb der Welt fern. Er schwor sich selbst und seinen Getreuen, daß er jedes Wesen, daß so sei, wie er selbst, daran hindern werde diesen Teil der Erde, sein Land Ban Larasch, jemals wieder zu betreten.

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Farina aber kehrte zur Erde zurück, zu der sie gehörte. Die Rückkehr dauerte zwei Jahre und als sie über das Land ihres Vaters Ankalor flog sah sie, daß die Menschen neu begonnen hatten. Fruchtbare Erde hatte sich über die Brandnarben des Landes gelegt und auf den neu angelegten Feldern wuchsen Korn, Reis und Mais. Auf frisch gesäten Plantagen begannen der Kakao, die schwarze Bohne und die Baumwolle wieder zu gedeihen. Auf den Weiden grasten friedlich die Herden der Tiere.

Aber auch die Festen der Menschen wurden wieder aufgebaut und ihre Mauern verstärkt. Weise, im Gedenken an den vergangenen Krieg. Die Handelsstraßen zeigten langsam wieder das geschäftige Treiben vergangener Tage. Farina betrachtete dies und hieß alles gut. Sie konnte die Gefühle von Neid und Zwietracht, die die Zwerge immer wieder auf ihren Handelsreisen bei den Menschen hinterließen, ertragen, denn es war nicht nur das Gute in ihr, sondern auch ein Teil des Bösen, der sie einige Dinge verständnisvoller betrachten ließ.

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Wie die Drachen nach Dracnar kamen

Als sie genug gesehen hatte, schwang sie sich zu dem alten Ruheplatz ihres Vaters hinauf. Dort fand sie den brennenden Berg und in ihm wohnte noch immer die elementare Kraft des Feuers, vermischt mit der elementaren Kräfte der Erde. Der Berg spie zu ihrer Begrüßung gigantische Feuersäulen in den Himmel empor.

Sie ließ sich nieder, um sich von dem langen Flug auszuruhen. Aus den Höhlen des Drachenfels aber traten Menschen hervor, die sie jubelnd und doch zutiefst respektvoll begrüßten. An ihrer Spitze stand Belmanus, der Hohepriester des Ankalor. Sie fielen auf ihre Knie hernieder und Belmanus erhob seine Stimme:

" Heil und Wohlergehen sei dir, Farina. Tochter des Ankalor. Wir haben dir hier auf Erden eine große Höhle bereitet, so daß sie dein Heim sei auf unserer Welt. So war die Bitte deines Vaters und wir haben sie erfüllt. Zeige du uns nun den weiteren Weg."

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Farina war beleidigt durch die Dreistigkeit der Menschen. Sie, die goldene Königin der Drachen sollte sich in der Erde verkriechen? Was bildeten sich diese kleinen zerbrechlichen Kreaturen nur ein, daß sie annahmen, sie würde mit ihnen leben. Und so donnerte sie den Menschen entgegen:

"Mein Platz ist nicht bei euch, verbannt unter die Erde, sondern die Luft, die ich mit meinen mächtigen Schwingen durchgleiten werde. Und dort oben ist mein Platz, wo einst mein Vater saß, auf dem feuerspeienden Berg, der das elementare Feuer meines Vaters in sich trägt, denn ihn soll ich auf dieser Welt vertreten. Mit euch habe ich nichts zu tun."

Und sie schwang sich empor zur Spitze des Berges, wo sie sich niederließ.

Die Menschen erschraken zutiefst, daß Farina ihr Geschenk nicht annehmen wollten und fragten sich, was sie falsch gemacht hatten. Sie versanken in Trauer und machten sich Vorwürfe, denn sie glaubten, sie hätten versagt. Belmanus aber erhob seine Stimme voller Zuversicht und sprach seinem Volk Trost und Mut zu:

"Verzweifelt nicht, Drachenkrieger. Unser Werk ist gut. Ankalor selbst sagte mir, wir sollten diese Höhle für die Königin unserer zukünftigen Verbündeten bauen, auf daß sie einst Einzug halten könne in Dracnar. Glaubt mir und habt Vertrauen in die Worte des roten Drachen. Sie wird kommen, irgendwann, und für uns sorgen, wie einst ihr Vater es tat."

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Die Zeit verstrich. Eines Tages saß Farina, wie so oft, auf dem Berg ihres Vater und beobachtete das Land unter ihr. Sie freute sich über die Fortschritte, die der Wiederaufbau des Landes machte und versank in Gedanken. Plötzlich aber spürte sie ein Unwohlsein, daß sie überkam, aber wußte es nicht zu deuten. Es mochte wohl sein, daß sie zu lange am Boden gehockt hatte. Sie breitete die Flügel aus, um sich majestätisch in die Lüfte zu schwingen, doch plump und unbeholfen wären wohl die besseren Worte gewesen. Wild mit den Flügeln schlagend, fiel sie auf die Spitze des Berges zurück. Als sie an sich hinunter sah, um zu ergründen was mit ihr geschehen war, erblickte sie voller Entsetzen, daß ihr Bauch mächtig geschwollen war. Dabei hatte sie während der letzten Monde nicht einmal gefressen.

Du trägst nun das Leben in dir, hatte ihr Großvater zu ihr gesagt, bevor er sie aus seinen Lehren entlassen hatte. Hüte es wie einen Schatz, und durch jedes nur erdenkliche Mittel. Farina sann eine Weile über die Worte ihres Vaters und ihres Großvaters nach. Nun erkannte die goldene Königin erst, welches Geschenk Ganator ihr gemacht hatte und verstand plötzlich den Sinn der Worte. Trauer und Scham überkam den jungen Drachen, als sie erkannte, wie sehr sie den treuen Dienern ihres Vaters unrecht getan hatte. Sie hatten sie nicht unter die Erde verbannen wollen, sonder ihr in dieser Höhle Schutz und einen geeigneten Platz für ihren Nachwuchs bieten wollen. Hoffentlich war die Enttäuschung nicht zu groß gewesen, die sie dem Völkchen bereitet hatte und sie würden ihr ihre Eitelkeit verzeihen.

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Farina erhob sich schwerfällig in die Luft und segelte zu den Höhlen der Drachenkrieger hinunter. Noch im Fluge hörte sie einige von ihnen Rufen und immer mehr von ihnen strömten aus den Wohnhöhlen. Zu ihrer  Überraschung stand Freunde und Erleichterung auf den Gesichtern der Menschen. Mühsam landete sie auf dem großen Sims vor ihrer Höhle, der eigens für sie geschaffen worden war und stolperte hinein, um zu Atem zu kommen. Kurz darauf erschienen die ersten Drachenkrieger in der Höhle, beladen mit Tieren als Speise und Wasser gegen den Durst. Jetzt erst bemerkte Farina, wie sehr der Hunger brannte. So nahm sie die Geschenke dankbar an, die von den Menschen in respektvoller Entfernung niedergelegt worden waren. Die Menschen sahen es mit Freude. Sie waren glücklich über ihre Heimkehr, und die , die gezweifelt hatten, schämten sich nun. Berührt von der Treue, die ihr die Menschen dennoch gehalten hatten und so sprach sie entschuldigende Worte.

"Seht, ich bin zu euch zurückgekehrt. Ich bin nun dort, wo ich hingehöre. Aber dies zu verstehen, brauchte es einige Zeit. Zu stolz war ich gewesen, zu sehr auf mich bedacht, um den Sinn zu erkennen. Ich habe gefehlt und das ist gut so, denn meine Fehler haben mich verstehen lassen, welche Weisheit in den Worten meines Vaters lag. So höret nun ihr, die ihr euch Drachenkrieger nennt. Mein Vater hieß euch hierher zu kommen und diese Höhle zu bauen und hier zu leben. Ihr habt euren Teil erfüllt. Nun ist es an mir. Ich akzeptiere euch. Ihr sollt mein Volk sein und ich werde hier mit euch und meinen Kindern, und allen, die danach kommen, zusammen leben. Eure Aufgabe soll es nun sein, alle Drachen zu schützen und zu pflegen mit all eurer Kraft. Gleichzeitig werden wir Drachen unsererseits euch und das Land beschützen in der Not. Gemeinsam wollen wir dafür Sorge tragen, daß die Lehren meines Vaters bei den Menschen Ban Laraschs wieder mehr Beachtung finden, das Gleichgewicht der Welt zu erhalten und so gut wie möglich, die Neutralität zu wahren."

Erschöpft hielt sie inne und gab sich erst jetzt ihrem Hunger hin. Lächelnd verließen die Drachenkrieger die Höhle ihrer Königin. Das Schicksal hatte sich erfüllt.

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Die ersten Drachen werden geboren

Die folgenden Monate wurden schwer für die Drachenkrieger. Farina konnte sich kaum noch bewegen. An fliegen war gar nicht mehr zu denken. In diesem Zustand ist ein Drache leicht gereizt, das wußte ihr Volk und verzieh ihr so manches aufbrausen. Sie übten sich in Nachsicht und pflegten sie mit all ihrer Liebe. Sie versorgten den goldenen Drachen mit Wasser und den besten Stücken ihres Viehs. Um sie immer wieder zu besänftigen, brachten die Drachenkrieger ihr Geschenke dar. Gold, Silber, Edelsteine und Mitrill, denn das bedeutete ihnen nichts und für die junge Königin bot es ein prächtiges Spielzeug. Sie liebte das Gold denn es war wie ein Teil von ihr aus dem sie doch geschaffen war.

Es war am Beginn des nächsten Sommer, als die Menschen vom Drachenfels bei Sonnenaufgang aus dem Schlaf gerissen wurden. Der ganze Berg hallte von einem Summen voller Liebe und Zuversicht wieder und durchflutete alle Hallen und Wohnhöhlen. Sie eilten in die Bruthöhle, die der Ursprung des Gesanges zu sein schien. Und da sahen sie den Grund des Jubels. Der Boden von Farinas Schlafmulde war bedeckt mit 18 Eiern. Stolz blickte diese ihrem Volk entgegen.

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Nun traf das harte Los die Drachenkrieger vollends, denn Farina war eine überaus eifersüchtige Mutter, die peinlichst darauf achtete, daß niemand ihren Eiern zu nahe kam. So wurde es sogar fast unmöglich, sie zu versorgen, was nötig war, da sie selbst ihre Höhle nun nicht mehr einen Schritt verließ. Versuchte jemand, ihr Wasser und Essen zu bringen, so erhob sie sich fauchend und war nur nach langem Zureden bereit, den Überbringer herantreten zu lassen. Aber die Menschen hatten Verständnis und wußten, das Farina sie eigentlich liebte, sonst hätte sie sie als werdende Mutter längst getötet.

Hinzu kam in diesem Winter die erste Bewährungsprobe für die Drachenkrieger. Die Zwerge hatten davon gehört, welch immensen Schatz der Drache in seiner Höhle gesammelt haben sollte. Da sie Farina den Sommer über niemals fliegen sahen, wie es zuvor oft der Fall gewesen war, nahmen sie an, daß diese vielleicht tot sei oder das Gebiet verlassen hatte. In ihrer Gier nach dem Schatz des Drachenhorts griffen sie die Feste Dracnar auf dem Drachenfels an. Ein blutiger Kampf entbrannte, doch die Drachenkrieger kämpften tapfer und zäh. So gelang es ihnen schließlich unter schweren Verlusten, die Angreifer zurückzuschlagen.

Der folgende Bericht wurde von einem Drachenkrieger nach Beendigung der Schlacht niedergeschrieben:

" Ich stand auf dem Sims zur Bruthöhle und verrichtete dort meinen Wachdienst. Es war früher Morgen und die Sonne erhob sich gerade über den Rand der Berge, als ich im ersten Licht der Tage eine größere Gruppe von Zwergen in den Hängen des Drachenfels erblickte. Wir hatte in letzter Zeit häufiger Zwerge gesehen, als sonst. Ich beobachtete sie weiter. Als sie näher herankamen, konnte ich erkennen, daß sie schwer gerüstet und bewaffnet waren. Fast gleichzeitig wurde meine Aufmerksamkeit auf viele andere Gruppen von Zwergen gelenkt, die gerade über den Rand der nahen Felsklippen empor kamen; ebenfalls schwer gerüstet und bewaffnet. Sie konnten doch wohl nicht im Sinne haben, Dracnar anzugreifen? Welchen Grund hätten sie denn dafür. Aber je näher sie rückten, desto deutlicher wurde ihre Absicht. So gab ich stillen Alarm an den Wachposten im Hof. Der verständigte dann die Kämpfer. Die Zwerge sollten nicht gleich wissen, daß ich sie entdeckt hatte.

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Hätte ich nicht so gute Augen, die man mir schon immer bewundernd nach sagte, so hätten die Zwerge ihr unterfangen wohl erfolgreich vorgetragen. So aber waren wir auf ihr Kommen vorbereitet gewesen, als sie uns dann tatsächlich angriffen.

Wir hatten, so wie wir es so oft für den Notfall geübt hatten, Stellung bezogen und warteten, bis der Feind den Abgesprochenen Punkt erreicht hatte. Dann eröffneten wir den Kampf unsererseits, um den Überraschungsvorteil auf unserer Seite zu haben. Das war auch ein voller Erfolg. Aber die Zwerge erwiesen sich als überragende und erschreckend zähe Gegner. Ich hielt währenddessen immer noch meinen Posten auf dem Sims zur Drachenhöhle. Von dort konnte ich erkennen, daß unsere Kräfte immer weiter zurück gedrängt wurden, bis sie sich hinter die Mauern Dracnars zurückziehen mußten. Unsere Chancen wurden zusehends schlechter. Bald gelang es den ersten Zwergen, die Festungsmauer zu überwinden. Der Kampf tobte unerbittlich. Plötzlich bemerkte ich neun Zwerge, die den Sims zur Bruthöhle erklommen hatten, so geschickt, daß sie nicht aufgefallen waren. Die ersten zwei sprangen gerade über den Rand, so daß ich und mein Freund Landa Ashlor sie vor erreichen des Simses nicht mehr aufhalten konnten. Wir kämpften, so gut wir konnten, aber wir mußten uns, wollten wir nicht einfach niedergemacht werden, immer weiter in die Höhle zurück ziehen. Wie sollten wir nur Farina schützen? Hoffentlich kommt rechtzeitig Verstärkung, das war mein einziger Gedanke. Landa Ashlor nahm gerade einen furchtbaren Treffer hin, der ihn zu Boden schleuderte, als mir auffiel, daß wir schon in der großen Halle standen, in die uns die Zwerge in wenigen Augenblicken folgen würden. Ashlor am Boden, ich allein. Die Halle war groß und die Zwerge zahlenmäßig überlegen. Wie sollte ich nur verhindern, daß sie Farina angriffen und sie vielleicht töteten. Da fand ich den Mut, mein Leben für die goldene Königin zu opfern, wenn es nur dazu beitrug, der Verstärkung die nötige Zeit zu verschaffen. Ich stürzte in den Gang zum Sims zurück, fest entschlossen, die Zwerge so lange wie möglich aufzuhalten. Aber nicht einmal Sekunden währte mein Erfolg, den ich lief in meiner sturen Entschlossenheit blindlings in die Finte eines Zwerges. Sein Schwert traf mich an der rechten Schulter und mich durchflutete unbändiger Schmerz. Mir wurde schwarz vor Augen und ich spürte einen zweiten Treffer, der mir die Beine unter dem Körper wegzog. Ich fühlte das heiße Blut aus meinem Körper rinnen und hörte die schweren Stiefel der Zwerge Richtung Brutplatz eilen. Meine Sinne begannen zu schwinden.

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In den letzten Augenblicken, bevor ich das Bewußtsein verlor, nahm ich aber noch die Stimme Farinas wahr und wie einige Zwerge kurz darauf, wild kreischend, den Gang zum Sims zurückhasteten. Sie riefen wohl irgendwas, aber das hörte ich nur noch in weiter Ferne. Dann wurde es dunkel. . . .

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in meiner Wohnhöhle, gut betreut von meiner Frau und einem unserer Heiler. Er erzählte mir, daß wir gesiegt hatten und das Farina kein Leid geschehen war. Ein paar Zwerge hätten plötzlich am Sims gestanden und wild gestikulierend, wie in Panik geschrien. Obwohl die Zwerge eigentlich auf dem Siegeszug schienen, hätten dann alle, wie auf Kommando, ebenfalls panisch schreiend, die Flucht angetreten und seien seitdem, es wären jetzt neun Tage vergangen, nicht wieder aufgetaucht. In Farinas Höhle hatte man später einige verbrannte Körper von Zwergen gefunden. Farina hatte nur boshaft gelächelt und schwieg sich ansonsten aus.
Ich hatte mir damals solche Sorgen um unsere junge Drachenkönigin gemacht, daß mir entgangen war, daß eine Handvoll Zwerge ihn kaum ernstlich zur Gefahr werden konnten.
Wir haben lange über den Angriff der Zwerge nachgedacht. Die Zwerge wollten wohl den ganzen Plunder aus Farinas Höhle erbeuten, der vielerorts als der Schatz des Drachen bezeichnet wurde. Und sie hatten wohl geglaubt, daß Farina zum Zeit des Angriffs nicht anwesend sein würde, sonst wären sie nicht, so siegessicher sie bereits waren, in wilde Flucht ausgebrochen.
Wie dem auch sei, die meisten von uns haben sich von ihren zu Teil schweren Wunden inzwischen erholt. Aber wir haben auch erkannt, daß wir noch viel lernen müssen, wenn wir Dracnar wirklich sicher haben wollen, so haben die meisten von uns ihre Übungen sobald als möglich wieder aufgenommen."

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Es wurde hart gearbeitet und gelernt in Dracnar, denn jeder hatte erkannt, wie wichtig das war. So verging die Zeit wie im Fluge. So schauten im nächsten Sommer auch alle erstaunt von ihrer Tätigkeit auf, als sich wieder das Summen des Drachen überall durch die Hallen Dracnars erhob. War es wirklich schon so weit?

Alles eilte zur Bruthöhle und das Summen war wie ein Willkommen, ein Ton der Kraft spendete und in dem all die Liebe einer Mutter inne wohnte. Die Drachenkrieger hatten sich in der Höhle versammelt und plötzlich erfaßte das Summen die ganze Welt. Die Erde, das Wasser, die Luft und das Feuer. alles schien zu summen. Die Magier konnten an diesem Tag hören, wie selbst die Sphäre der Magie zu summen begann, denn Ganator und seine vier Kinder stimmten in das Willkommen für die kleinen Drachen ein. Das gab den Jungen die Kraft, den letzten Schritt zu tun. Die Eier begannen unter den Schlägen der Eizähne über den Boden zu tanzen, bis ihre Schalen aufbrachen. Nacheinander befreiten sich achtzehn junge Drachen aus den Schalen und taumelten fiepend auf ihre Mutter zu, die nun triumphierendes Gejubel anstimmte und stolz in die Runde der Menschen blickte. Die drei größten und kräftigsten unter den Jungen hatten bronzene Farbe. Acht weitere waren braun und waren auch recht stattlich. Die sieben anderen waren von grüner Farbe und die kleinsten des Geleges. Sie waren die Schwestern der großen Drachenkinder.

Es heißt, daß an jenem Tage und der folgenden Nacht bei den Menschen mehr Kinder geboren wurden, als jemals zuvor und wohl auch jemals danach. Und keines dieser Kinder wurde tot geboren.

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Die Jahre vergehen

Der Wiederaufbau Ban Laraschs schritt voran. Es verging viel Zeit und die Menschen vergaßen wieder die Lehren des Ankalor. Obwohl die Drachenkrieger und die vielen kleinen Glaubensorden des Landes ihr Bestes gaben, diese Lehren zu erhalten, kam es immer häufiger zu neuen Fehden. Gier und Zwietracht regierten wieder das Land. Es wurden unter den verschiedenen Königen und Fürsten immer wieder Kriege geführt und schließlich zerfiel das Land in viele kleine Teile. Auch die Elfen der Nacht tauchten immer häufiger auf. Die Uneinigkeit unter den Menschen brachte ihnen große Erfolge. Die Elfen des Landes, die sich damals aus der Gesellschaft und in die Wälder zurückgezogen hatten, hielten sich fern und lebten in kleinen Dörfern tief in den Regenwäldern, wo normalerweise nie ein Mensch, Zwerg oder Dunkelelf auftauchte. Sie interessierten sich auch nicht mehr für das Geschehen im übrigen Land, da sie die Lage als aussichtslos empfanden. So lebten sie ihr eigenes Leben in Frieden und Harmonie.

Trotz aller Bemühungen der Drachenkrieger und der Orden, begann wieder die Dunkelheit über das Land zu fallen. So zogen sich die Orden aus den Städten in die Vorgebirge der Feuerberge zurück und überließen, wie auch die Drachenkrieger es taten, die Menschen Ban Laraschs ihrem Schicksal, waren doch all ihre Bemühungen umsonst gewesen. Und die Menschen beschäftigten sich immer mehr damit Landesgrenzen durch Kriege zu ändern, neue Länder, Königreiche und Fürstentümer zu gründen, die in der Regel genau so schnell wieder von den Landkarten verschwanden, wie sie entstanden waren. Die Zustände wurden immer schlimmer, aber niemand war mehr in der Lage, sie zu ändern.

So lebten die Drachenkrieger für sich, wie die Elfen es taten. Nur manchmal besuchten sie die Orden, die sich zu Fuße der Berge niedergelassen hatten. Aber auch diese gerieten ob ihre verschiedenen Auslegungen der Lehren Ankalors immer öfter in Streit. Dadurch unterblieben bald auch diese Besuche.

Die Jahre gingen dahin.

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Die Geburt einer neuen Drachenkönigin

Es verging viel Zeit aber keines der grünen Drachenweibchen hatte jemals Eier gelegt. Generationen von Menschen hatte es inzwischen gegeben, immer wieder auch Angriffe der Zwerge und weniger anderer auf Dracnar, aber keiner hatte Erfolg gebracht. Und nur Farina war fähig gewesen, Eier zu legen.

Die Ältesten der Drachenkrieger begannen sich Sorgen zu machen, denn Farina war inzwischen alt geworden, zählte sie doch weit über hunderte von Sommern.

Die alte Königin spürte die Sorgen ihres Volkes und eines Tages rief sie alle zusammen. Sie hatten ihr so treu gedient und nun wollte sie sie nicht mehr im ungewissen lassen, denn sie wußte, daß die Drachenkrieger niemals an ihren Worten zweifelten.

" Hört, meine Kinder. Alt bin ich wohl geworden, aber darüber vergesse ich euch nicht. Alles wird kommen zu rechten Zeit. Auch wenn ich euch irgendwann verlassen werden, so werden die Drachen doch niemals aussterben, denn wir sind die Bewahrer dieser Welt. Wenn auch der Zustand des Landes und der Welt zur Zeit nicht gerade zum Besten steht und wir uns da nicht einmischen dürfen, so werden wir Drachen, wenn es so weit kommt, alles in unserer Macht stehende tun, um ihren Untergang zu verhindern. Das ist unsere Aufgabe hier. Habt also keine Furcht mehr. Alles kommt, wie es kommen muß."

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Eines Sommers dann sollte sich alles erfüllen. Große Aufregung war im Drachenhort, denn ein Ei Farinas Gelege war größer, als alle anderen, die sie jemals gelegt hatte. Auch benahm sich Farina noch eifersüchtiger als sonst. Sie ließ kaum jemanden in die Bruthöhle hinein und holte sich sogar ihre Nahrung nur noch von ihrem Bronzepartner bringen. Das eine Ei ließ sie niemals aus den Augen, lag immer um dieses eine herum eingerollt, so daß sich dem Ei eh keiner hätte nähern können, der die Höhle betreten hätte. Sie sang häufiger in dieser Zeit, als sonst. Trotzdem vernachlässigte sie die anderen Eier ihres Geleges niemals, denn auch aus ihnen würden bald ihre Kinder schlüpfen. Nur dieses eine war von Anfang an eben etwas besonderes.

Zu Beginn des nächsten Sommer war es dann endlich soweit, daß die jungen Drachen schlüpfen sollten. Es war große Aufregung und Neugier im Hort, was wohl aus dem einen Ei schlüpfen würde. Eines morgens versammelten sich alle Drachen in der Bruthöhle und begannen ihren Gesang, der von jeher das Schlüpfen der neuen Drachen begleitete. Diesmal noch durchdringender als sonst, so daß es fast wie damals erschien, als die ganze Erde zu singen begann.

Es waren wohl an die 500 Drachen, die sich auf den Simsen in der Bruthöhle zusammendrängten. Mit ihrem Gesang riefen sie die Jungen, machten ihnen Mut. ihre Gefängnisse, denn mehr waren die Eierschalen nun nicht mehr, zu sprengen und erhobenen Hauptes in ihre neue Welt zu treten. Die Menschen standen in respektvollem Abstand an den Wänden der Höhle, um zu sehen, welches Geheimnis das besondere Ei wohl bergen mochte. Die Schale jenes Eis brach als erste auf und die Menschen schrien vor Begeisterung und Glück auf. Aus dem Ei heraus taumelte ein junger Drache, größer, als alle, die bisher geschlüpft waren und golden in der Farbe. Eine neue Königin war geboren. Sie glich ihrer Mutter bis auf die Größe. Jubel brandete durch die Hallen, bis auch die anderen Eier barsten und die Jungen herausbrachen. Es waren diesmal viele Bronzedrachen darunter, mehr als jemals zuvor.

Die Blicke der Mutter Farina glitten durch die Reihen der Drachen und Menschen und zeugten von ihrem Stolz und dem Glück, das sie empfand. Sie gab ihr den Namen Kirschas und behandelte sie von Anfang an wie eine Prinzessin.

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Der Wettstreit der jungen Königinnen

Von nun an gab es nach Kirschas in jedem weiteren Gelege Farinas ein Königinnenei. Und die alte Drachenkönigin saß nun alle drei Jahre über einem neuen Gelege. Die Jahre schritten stetig voran und bald waren die Höhlen des Drachenfels überfüllt mit Drachen. Die Zeit ließ Farinas Schuppen nun langsam ihren Glanz verlieren, denn sie war alt geworden, hatte ihr Leben doch schon so lange gewährt.

Ban Larasch war vom Chaos beherrscht und kaum ein Mensch, der nicht zu den Drachenkriegern selbst gehörte kam noch zu Feste Dracnar. Das Volk hatte Ankalor und seine Kinder vergessen.

Eines Tages dann, rief Farina all die Bewohner des Drachenfels zusammen. Weit über tausend Drachen waren es inzwischen geworden und noch mehr Drachenkrieger versammelten sich in den großen Hallen der alten Königin. Diese sprach zu ihren Schützlingen mit Worten, die Wissen und Bestimmtheit aber auch Trost ausdrückten:

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"Höret meine Kinder. mein Volk. Meine Zeit nähert sich dem Ende und es war eine schöne Zeit, die ihr mir bereitet habt. Ich werden den Drachenfels nun bald verlassen. Ban Larasch hat sich wieder zur vollen Blüte emporgeschwungen, aber das Land liegt trotzdem im Chaos. Ich kann spüren, wie des Böse nur darauf wartet, daß die Königin des Drachenfels schwach wird. Dieses darf jetzt nicht geschehen und auch niemals später. Der Drachenfels und Dracnar müssen sich immer stark zeigen.

Und vernehmt aufmerksam, was mein Vater Ankalor mir im Traum sagte. Moroc hat seine Kinder in die Welt geschickt, um seine Saat des Bösen zu verbreiten. Er will die Welt in Furcht und Schrecken vor den Drachen stürzen, so daß auch wir unsere Freundschaft und Anerkennung verlieren und so daß auch wir überall nur noch gefürchtet werden.

Daher bitte ich Euch, meine Kinder, in die Welt hinaus zu ziehen und zu versuchen, das Übel zu mildern, das in der Welt herrscht. Zeigt den Menschen das wahre Gesicht der hiesigen Drachen und lehrt sie die böse Brut des Moroc zu erkennen.

Nur eine von euch, meine goldenen Töchter, soll hier auf dem Drachenfels meinen Platz einnehmen. . . .

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Ich wußte, daß ihr alle bleiben wollt und mein Vater hat das auch vorausgesehen. So haben wir entschieden, daß Morgen darum gekämpft werden soll. Es wird Euch zum ersten mal in Eurem Leben die Hitze überkommen, das unbändige Gefühl der Lust, und ihr werdet das erste mal zum Paarungsflug aufsteigen. Ihr werdet hinaus jagen in die ersten Strahlen des Sonne. Alle meine Söhne werden euch hinterher jagen. Doch ihr werdet ihnen entfliehen. Ihr werdet über ihre Versuche, eine Königin einzufangen nur lachen. Aber irgendwann werden sie eine nach der anderen einfangen und ihr werdet verschmelzen in einem einzigen Gefühl der brennenden Liebe. Denn nur die stärksten Drachen sollen mit Euch Kinder zeugen, um die Macht des Drachenfels zu bewahren. Und so wird es sein ab Morgen für alle Zeit ! ! !

Die eine von euch, die am längsten ihren Verfolgern entfliehen kann, soll in Zukunft die Königin des Drachenfels sein und über Ban Larasch wachen. Ihr zur Seite soll der Drache stehen, der sie eingefangen hat, als bester und stärkster Kämpfer. Diesen werdet ihr brauchen, denn ein grausamer Krieg steht bevor, das fühle ich."

Sie erhob sich, als ihre letzten Worte in der weiten Höhle verklungen waren und verließ den Hort in Richtung Futterweiden. Die Drachen und die Menschen steckten ihre Köpfe zusammen und diskutierten das eben vernommene. Farinas Worte bedeuteten, daß demnächst einige der Drachen den Drachenfels, also ihre Heimat verlassen mußten. Das machte alle betrübt, aber alle verstanden auch die zwingende Notwendigkeit.

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Der erste Paarungsflug, ein Zeichen für Ban Larasch

Die Spannung unter den Drachenkriegern war groß am nächsten Morgen. Doch nicht nur unter den Menschen, auch in den Höhlen der Drachen war Aufruhr. Die jungen Königinnen waren gereizt und unruhig, scharrten nervös mit ihren mächtigen Krallen durch den warmen Stein. Eine nach der anderen verließen sie ihre Wohnhöhlen und flogen zu den Weiden auf denen das Vieh Dracnars stand. Dort fraßen sie gierig, um sich für den bevorstehenden Wettstreit zu stärken. Eine jede wollte gewinnen. Aber es waren keine Gefühle des Neids oder des Hasses gegeneinander, nur das Gefühl der freundschaftlichen Rivalität.

Farinas Söhne sammelten sich .auf den Felsen um die Weiden. Nicht, wie sonst in Gruppen, sondern jeder für sich, mit Blicken voller Begierde auf die jungen Königinnen. Blinzelnd in den ersten Strahlen der Sonne, schätzten sich die Drachen ab und stachelten sich mit ihren Schreien auf. Als Farina mit ihren grünen Töchtern schließlich aus der Bruthöhle trat, so war das wie eine Zeichen, auf das alle nur gewartet hatten. Wie aus ein Kommando erhoben sich die jungen Königinnen und ihre Brüder zum ersten Paarungsflug der Drachen. Mit tosendem Lärm von schlagender Schwingen erhoben sich unzählige Drachen in die Lüfte. Immer höher empor erhoben sich diesDrachen und eine wilde Jagd durch Ban Larasch begann. In einigem Abstand folgten den Wettstreitern Farina und ihre grünen Töchter, denn sie wollten sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen.

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Die Bewohner Ban Laraschs blickten zum Himmel, aufgeschreckt von dem tosenden Lärm, und erblickten die Drachen, die sich einander jagend, vorüber zogen. Und in ihrer Unwissenheit deuteten sie dieses eigentlich freudige Ereignis falsch. Sie glaubten, daß auch nun die Drachen uneins geworden waren und erschraken. Viele deuteten diese Begebenheit als Zeichen eines nahenden Krieges, .der nur den Untergang bedeuten konnte, wenn selbst die Drachen sich schon bekämpften. Und der Feind konnte nicht irgendein Baron, König oder Fürst aus der Nachbarschaft sein. So stürzte das Land in eiligste Vorbereitungen für den erwarteten Krieg.

Schon bald begannen die ersten Drachen während der wilden Hatz zurückzufallen. Vor allem die braunen Drachen verließen schnell die Kräfte. Letztlich konnte nur Jaltalar, der größte der braunen Drachen, mit den Kräften seiner bronzenen Brüder mithalten.

Arkansar, der größte der bronzenen Brüder erreichte die erste Königin. Aber er nahm sie nicht, denn er hatte sich höhere Ziele gesteckt. Schon bald wurde diese von einem anderen eingefangen und ein Knäuel aus Gold und Bronze stürzte gen Erdboden. Eine nach der anderen wurden die jungen Golddrachen von ihren Verfolgern erreicht und die Paare verschwanden in die Berge, wo sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnten. Die erschöpften Drachen, die keine Partnerin gewonnen hatten, kehrten etwas traurig, aber auch mit Freude für die anderen zum Drachenfels zurück, um sich dort auszuruhen.

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Stunde um Stunde verging und dann waren nur noch fünf der Wettstreiter am Himmel zu sehen. Die Schwestern Kirschas und Torley lachten ihre Verfolger Jaltalar, der immer noch mit seinen beiden letzten bronzenen Konkurrenten mitgehalten hatte, und die Bronzedrachen Arkansar und Galadoc, der in Erinnerung an den Urvater Ganator seinen Namen erhalten hatte. Als Kirschas und Torley sich schließlich trennten, um in unterschiedlichen Richtungen davon zu fliegen, setzte Arkansar Kirschas nach und Galador tat es ihm gleich. Nur Jaltalar, der Braune, folgte Torley, da sie die schwächere zu sein schien und ihn seine Kräfte langsam verließen. Außerdem hatte er so keine Konkurrenz mehr. Torley ihrerseits zollte dem braunen Drachen ihren Respekt, indem sie sich auf den Boden niederließ und sich Jaltalor hingab, denn es war nicht zu erwarten gewesen, daß einer der Braunen soweit hätte mithalten können.

Kirschas aber flog immer höher und höher und bald mußte sich Galador geschlagen geben, denn auch ihn verließen nun seine Kräfte. Und als Kirschas ihren Bruder zum Spaß ein letztes mal auslachte, da nahm Arkansar seine Chance war, pirschte sich heran und umschlang Kirschas mit seinen mächtigen Schwingen. Sie schienen in einem unendliche Taumel der Liebe gen Boden zu gleiten, bis sie in Richtung Feuerberge verschwanden. Es heißt, Arkansar habe ein roter Schatten umhüllt, als sie davon flogen, eine Aura aus Feuer.

Der Paarungsflug der Drachen war beendet, der Wettstreit entschieden.

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Die alte Königin, der erste Drache stirbt

Der Tag ging zuende, und die folgende Nacht. Am Morgen waren auch die letzten Drachen in ihr Höhlen zurückgekehrt. Da rief Farina erneut alle zusammen.

" Nun ist es entschieden. Kirschas soll die neue Königin des Drachenfels sein und über Ban Larasch wachen.

Arkansar ist von nun an ihr Partner und Kämpfer an ihrer Seite. Ihr anderen Paare nehmt ein paar euerer Brüder und Schwestern mit euch und verteilt euch über die Welt. Gründet an geeigneten Stellen neue Drachenhöhlen. Denkt immer daran, daß ihr das Gleichgewicht erhalten und die Neutralität wahren müßt, solange es geht, denn nur so kann die Welt existieren.

Mein letztes Geschenk an euch soll mein Weg des Reisens sein. Das Dazwischen will ich euch öffnen, eine Dimension ohne Raum und Zeit, so daß ihr auf dieser Welt überall hin reisen könnt, ohne daß ihr dafür lang f1iegen müßt. Ich werde ins Dazwischen eingehen, um das Tor für euch zu öffnen und es offen zu halten. Aber höret, verweilt nie zulange im Dazwischen, denn sonst werdet ihr es niemals wieder verlassen und wie ich eingehen in den ewigen Strom der Macht.

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Ban Larasch und die Drachen sollen ewig sein, im Namen Ganators und Ankalors."

Sie erhob sich in die Luft, sandte ihren Kindern und den Drachenkriegern noch einmal ihre tröstenden Gedanken und verschwand dann in einem Ball aus Feuer, der die ganze Welt erschütterte.

Seit jenem Tage reisen die Drachen durchs Dazwischen, und stürzen sich hinein, wenn der Tod naht, um sich wieder mit Farina, der Urmutter der Drachen im Strom der Macht zu vereinigen.

Ein leises Summen erhob sich unter den Drachen und schwoll immer mehr an. Sie weinten um ihre tote Mutter, die nun endgültig von ihnen gegangen war. Schließlich stimmten sogar die Drachenkrieger in das Summen mit ein, denn ihr Schmerz über Farinas Verlust war nicht geringer, als der der Drachen. Es folgten lange durchwachte Nächte und es war, als würde die ganze Welt nur noch weinen können.

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Doch bald wandten sich die Drachen und Menschen wieder ihren Aufgaben zu. Ewig zu trauern würde sie auch nicht zurückbringen und es war viel zu tun. Aber niemals würde die alte Drachenkönigin vergessen werden. Einige Tage später brachen die Drachenpaare jeweils in Begleitung einiger anderer auf, um dem Geheiß ihrer Mutter zu folgen, und zogen hinaus, um neue Drachenhorte zu gründen. Nie wieder gab es auf dem Drachenfels so viele Drachen, wie in jenen vergangenen Tagen des Aufbruchs.

Auch Galador verließ den Drachenfels an jenem Tag, obwohl er keines der goldenen Drachenweibchen hatte für sich gewinnen können. Dennoch wollte er hinausziehen, um irgendwo einen eigenen Hort zu Gründen, in der Hoffnung, später einmal eine Königin dafür zu finden, auf das auch sein Hort aufblühen sollte. Vielleicht hatte ihn die Scham darüber, a1s einer der stärksten Bronzedrachen keine Partnerin für sich gewonnen zu haben, dazu bewegt, seine alte Heimat zu verlassen und ihn ins Dazwischen getrieben, aber daran mochte keiner wirklich glauben. Seither wurde von ihm allerdings nie wieder etwas gehört.

Auch die grünen Drachen erhoben sich fortan zum Paarungsflug und auch sie verspürten diesen unbändigen Sturm der Gefühle und ließen sich von den Braunen einfangen, doch niemals war aus einer solchen Verbindung jemals ein Gelege hervorgegangen.

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Entscheidung um Ban Larasch: Leben oder Untergang

Kirschas erwies sich als gute Königin, und so hatte sie den Drachenfels bald gut in der Hand, wie ihre Mutter, und Arkansar war ihr ein vortrefflicher Partner. Fünfzehn Eier waren in ihrem ersten Gelege, das aus ihrem  Paarungsflug mit Arkansar entstanden war. Sie wachte, wie einst Farina, eifersüchtig über ihr Gelege und nur Arkansar konnte sich ihr nähern und sie versorgen.

Doch unbemerkt von allen hatte sich die Gefahr für das Land schon längst eingeschlichen. Arat Tarkin, der erste Jünger des Moroc, der damals auch das Tolgarasch-Ritual geleitet hatte, hatte sich im Verborgenen die ganzen Jahre auf seine unbarmherzige Rache vorbereitet. Er hatte mit Freude zugesehen, wie Ban Larasch immer mehr dem Chaos verfallen war. Nun spürte er die Veränderung im Lande. Farina war gestorben. Doch ihr Tod hatte das Land nicht endgültig gebrochen, wie er angenommen hatte.

Die Menschen hatten plötzlich wieder begonnen, zumindest mit den Nachbarn über Frieden und Bündnisse zu verhandeln. Er erkannte richtig, daß die Menschen, die den Flug der Drachen beobachtet hatten, und das waren sehr viele gewesen, dieses als zwingendes Zeichen für Einigkeit hielten und begannen, Ban Larasch wieder zu einen. Sollte das gelingen, so wäre seine Chance vertan und er war gezwungen sofort zu handeln.

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Arat Tarkin sammelte seine Armee der dunklen Elfen. Es war am Frühlingsanfang, ein Feiertag in Ban Larasch, als sich die Tore zu den Höllen zu öffnen schienen. Überall brach es hervor und traf die Menschen wie aus heiterem Himmel. Hatten sich doch alle aus einen Krieg vorbereitet. Aber das was da losbrach, damit hatte niemand gerechnet.

Aus allen Spalten und Öffnungen in der Erde quollen sie hervor, schwarz wie die Nacht, und es wurde dunkel im ganzen Land. Baltasar, Dämonenfürst der 28. Hölle gab seine Krieger frei, Dämonen des Eises, der Seelenkälte. Seiner Hilfe hatte sich Arat Tarkin in vielen Ritualen über die Jahre versichert. Auf den Friedhöfen brachen die Gräber auf und die Toten erhoben sich. Der Nordwehr gefror und die Armee des Schreckens ergoß sich über das Eis nach Ban Larasch. Dämonen, Untote und die riesigen Eiskreaturen Baltasars.

Als Kirschas dies spürte, rief sie schnell die Drachen zusammen und beratschlagte mit ihnen. War es noch zu vertreten, daß sich die Drachen aus den Angelegenheiten der Menschen heraus hielten? Hier weiterhin Neutralität zu wahren hieße, das Gleichgewicht zu gefährden. Es mußte etwas geschehen.

In Ban Larasch hatte der Tod Einzug gehalten. Währen damals, nach dem ersten großen Krieg, nicht die Mauern verstärkt worden und die Soldaten durch die Vorbereitungen nicht so zahlreich gewesen, so wäre Ban Larasch wohl in kürzester Zeit gefallen. Aber so kam es anders. Die Festen hielten den anstürmenden Massen stand und die Menschen flohen und verschanzten sich hinter den Mauern. Doch die bestellten Felder und das Vieh mußten zurückbleiben, so daß wichtige Nahrungsquellen verloren gingen und jeder sich ausrechnen konnte, wie lange man ohne Hilfe von außen durchhalten konnte.

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Die Menschen, die nicht gef1ohen waren, nahmen ein grausames Ende und ihre toten Körper reihten sich ein in die Schlachtreihen des Gegners. Der Feind hatte alle Trümpfe in der Hand. Die Bevölkerung war in ihren Burgen eingeschlossen und diese wurden strengstens belagert. Ohne Kontakt zu den anderen Burgen und ohne Späher im Umland, sank die Moral von Tag zu Tag. Der Feind aber konnte sich frei bewegen, taktieren und größere Verbände ungehindert von Burg zu Burg ziehen. Die Schlacht war verloren für das Volk von Ban Larasch, doch Arat Tarkin wollte ihm nicht den Todesstoß versetzen, er wollte, daß das Volk kapituliert und um Gnade winselnd vor ihm zu Kreuze kröche.

Endlich beschloß Kirschas in den ungleichen Kampf einzugreifen, um den Menschen zu helfen. So rief ihr Partner Arkansar die Drachenkrieger zusammen und teilte ihnen mit, daß sie sich für den Kampf rüsten sollten, denn Dracnar greife nun in den Krieg ein. Die Drachenkrieger hörten dies mit Freude, war es ihnen angesichts der Lage doch schwergefallen, dem Gesetz der Neutralität treu zu bleiben und sich aus dem Kampf bisher heraus zu halten. Während der Vorbereitungen erhoben sich viele der Drachen und flogen über das Land. Als sie das wahre Ausmaß der Katastrophe sahen, kehrten sie sofort zum Drachenfels zurück, um zu berichten. Kirschas war voll Zorn und wäre am liebsten hinausgeflogen, um selbst zu kämpfen, doch sie durfte die Bruthöhle nicht verlassen, sie mußte über ihre Brut wachen. Hundert der Drachen, die stärksten Kämpfer, sammelten sich in der Bruthöhle und auf Geheiß des Arkansar erschienen bald darauf hundert von den Drachenkriegern in Rüstungen aus Mitrill und Magie, mit Waffen aus Feuer und Stahl. Die Drachen neigten ihre vorderen Pranken so, daß die Menschen auf ihre Rücken klettern konnten. Diese taten dies auf bitten Kirschas auch, aber fast erstarrt vor Ehrfurcht, hatte doch noch nie ein Mensch auf dem Rücken eines Drachen gesessen. Seither gibt es in Dracnar die Drachenreiter, die gefürchtetsten Krieger in ganz Ban Larasch. Doch nicht jeder, der heute auf dem Rücken eines Drachen gesehen wird, ist einer von diesen Kriegern, auch wenn das Volk alle als Drachenkrieger bezeichnet, die auf einem Drachen dahergeflogen kommen.

Die Armee der Drachen erhob sich unter donnerndem Flügelschlägen und sie flogen zu den einzelnen Burgen im Land. Dort setzten die Drachen ihre Reiter ab und diese begaben sich zu den Fürsten, Baronen, Königen oder wie sich die Herren der Burgen auch immer nannten, und sprachen dort vor, wie Kirschas es ihnen befohlen hatte.

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" Höret, Führer von Ban Larasch. Ihr habt das Land in viele kleine Teile geteilt und damit auch die Kraft, die Stärke des Landes. Ihr habt nur euer eigenes Wohl bedacht, niemals aber das der anderen. Erst tausend Drachen am Himmel mußtet ihr in wildem Fluge sehen, was ihr als Zeichen des drohenden Unheils ansaht, um wenigstens mit euren nächsten Nachbarn Frieden zu schließen. Aber es war schon zu spät, um noch wirklich etwas zu erreichen. Kirschas, Tochter Farinas, ruft euch zur Einigkeit, um Ban Larasch zu retten, das Unheil aufzuhalten. Wenn ihr Einigkeit schafft, dann werden Farinas Söhne an eurer Seite kämpfen. Begleitet uns zu der großen Ebene, wo einst die Feste Golgat im ersten großen Krieg dem Feind zum Opfer fiel. Dort auf der Golgatebene sollt ihr Rat halten, wie eine Einigung zu erzielen sei. Gedenkt auch wieder der Tempel Ankalors in euren Städten, die vor so langer Zeit von den kleinen Orden verlassen wurden. Wenn die Feuer in diesen heiligen Hallen erloschen ist, so verzagt nicht, denn unsere Waffen tragen das Feuer des Ankalor in sich."

Obwohl diese Worte zu den Adligen des Landes gesprochen wurden, konnte auch das ganze Volk sie vernehmen, denn die Drachen ließen die Worte in jedermanns Ohr dringen. Das Volk jubelte, war dies doch ein Zeichen des Sieges, denn mit den Drachen an ihrer Seite konnte die Schlacht nicht verloren gehen. Doch nicht alle Führer des Landes folgten dem Aufruf der Drachenreiter. Nur gut zwei von drei Drachen erhoben sich mit einem zweiten Menschen auf ihrem Rücken. Die anderen Drachen erhoben sich wieder mit ihrem Reiter und diese Drachen sprachen voll Zorn:

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" Höret, Volk von Ban Larasch. Wir sind die Hüter des Landes und wir werden nicht zusehen, wie die die nicht mehr an uns glauben wollen, das Land dem Untergang preisgeben. Wenn einer von euch eure Burg oder Ansiedlung vertreten möchte, so soll er an Stelle des Burgherren uns begleiten."

So kam es, daß die restlichen Drachen Handwerker, Priester und Krieger zur Golgatebene brachten, ja sogar auch Bauern, Fischer, Barden und Hirten.

Doch die Burgherren, die die Worte der Drachen und der Drachenreiter mißachteten und verhöhnten mußten bald feststellen, daß der Zorn der Drachen und des gemeinen Volkes grausam sein kann. Die meisten von ihnen wurden bald aus den Festen gejagt und seit jenem Tag mochte kein Feuer im Land ihnen mehr Trost und Wärme spenden.

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Die Versammlung der Einigung

Die Drachen brachten die Vertreter der Burgen zur Golgatebene, wo viele Feuer brannten, und die sich die Menschen versammelten. Die Drachen bildeten einen Kreis, in den die Menschen eintraten, um diese vor den äußeren Einflüssen zu schützen. Es war Mittag und seit langem zeigte sich die wärmende Sonne am Himmel wieder zum ersten mal. Ein gutes Omen, wie die Menschen glaubten. Beldraco, einer der Drachenreiter, trat vor:

"Ich bin von Kirschas entsandt, um diese Versammlung zu führen. Ich vertrete Dracnar, die Feste zu Fuße des Drachenfels. Ihr anderen seid als Vertreter eurer Burg, eures Landes, eures Standes oder eures Handwerks in diese Versammlung berufen. Einige von euch haben untereinander Krieg geführt, damit muß nun endlich Schluß sein. Schließt Frieden ! Wenn ihr geht, muß Einigkeit herrschen, oder Ban Larasch wird auf Ewig in den Fängen des Bösen weilen."

Immer wieder war nur durch das beherzte Eingreifen der Drachenkrieger zu verhindern gewesen, daß es zu schwerwiegenden Handgreiflichkeiten kam. Wie es schien nach vielen Tagen hitziger Auseinandersetzungen, listiger Verhandlungen und letztendlicher Einsicht der Beteiligten, wurde endlich eine Einigung erzielt, der jeder zustimmte.

Doch als die Menschen, erschöpft von den Verhandlungen, wieder aufsahen, hatte die Sonne gerade erst den Horizont erreicht, um in wenigen Augenblicken dahinter zu versinken. Die Drachen hatte dafür gesorgt, das die Zeit die in dieser Situation doch so knapp bemessen war, für die Verhandelnden langsamer verging, bis die Einigkeit endlich erreicht war.

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Naval Elgarot, Leiter eines kleinen Ritterordens, der sich damals, wie alle Gläubigen mit seinen Leuten in die Vorregionen der Feuerberge zurückgezogen hatte, und der noch tief in den Glauben um Ankalor verwurzelt war, wurde von den Anwesenden zum zukünftigen Kriegsherren über ganz Ban Larasch gewählt. Belmanara Torges hatte die Aufgabe erhalten, das Volk wieder im Glauben an Ankalors Lehren zu unterweisen.

Die Drachenkrieger boten sich an, Nachrichten in Windeseile von Burg zu Burg zu tragen, da sie eine sehr schnelle Reisemöglichkeit hatten.

Die Versammlung hatte auch entschieden, viele der kleinen Burgen aufzugeben um so die Widerstandskraft der großen Festen zu stärken. So sollten die Bewohner und Soldaten jener Burgen mit allem, was sie nur tragen konnten unter dem Schutz der Drachen zu der größten Feste in ihrer Nähe geleitet werden.

Nach Abschluß der Verhandlungen brachten die Drachen die Menschen zu ihren Heimatorten zurück, auf daß diese den Ausgang und die Beschlüsse des Rates verkündeten und die Bewohner der kleinen Burgen ihre Vorbereitungen zur Flucht beginnen konnten. Alle waren zuversichtlich, denn nun standen die Menschen unter dem Schutz der Drachen, das wußte jeder.

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Die Zehn Ringe der Macht

Kirschas wußte, daß sie selbst nicht in den Kampf um Ban Larasch eingreifen konnte, doch auch sie wollte ihren Teil zur Rettung der Bewohner des Landes beitragen. So bat sie zehn ihrer magiefähigen Geschwister zu sich und gemeinsam schufen sie in einem Ritual zehn Ringe. Diese Ringe, entnommen aus den Schätzen ihres Hortes, dienten als Anker der gerufenen magischen Mächte. Als erstes riefen sie die Macht des Wasser, als zweites die der Erde, dann die der Luft, des Lebens, des Todes, Licht und Schatten, die der Magie und der Kraft über Raum und Zeit. Als letztes beschworen sie die Kraft des elementaren Feuers. Das Ritual dauerte eine Woche. Als sie das Ritual endlich beenden konnten, hatte der Glanz ihre Schuppen verlassen und entkräftet sanken sie zu Boden. Einer der Drachen aber entschwand ins Dazwischen, denn er hatte die Macht des Todes beschworen und diese hatte ihren Tribut gefordert. Der Gesang der Drachen, von Trauer und Schmerz um ihre tote Schwester erfüllt, erhob sich, wie es üblich war, wenn einer von ihnen starb.

Als die anderen Drachen von der Versammlung zurückgekehrt waren, rief Kirschas zehn der Drachenreiter zu sich und übergab jedem von ihnen einen der Ringe. Sie sollten mit diesen wieder hinausreiten, um mit Hilfe der Mächte der Ringe die Menschen bei ihrer Flucht und ihrem Kampf gegen das Böse zu unterstützen. Auch die anderen Drachen sollten dabei helfen.

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Am nächsten Morgen sammelten sich die Drachen, wie es besprochen war, mit ihren Reitern bei den Burgen, die aufgegeben werden sollten. Als alle bereit waren und ihre Posten bezogen hatten, gab Beldraco, der auf Arkansar ritt und den Ring des Feuers trug, das Zeichen zum Angriff. Die Menschen begannen geordnet aus den Burgen zu strömen, erst die Soldaten, dann das Volk mit Pferden und Wagen, die soviel Ladung trugen, wie nur möglich war, ohne daß die Pferde unter der Last zusammenbrachen. Die Belagerer wurden völlig überrascht, denn sie hatten nicht bemerkt, was sich hinter den Mauern der Festen abgespielt hatte. Keiner von ihnen hatte mit einem plötzlichen Ausfall der total entmutigten Menschen gerechnet. Doch das Entsetzen in den Augen der Feinde war grenzenlos, als sich über den anstürmenden Menschen auch noch die mächtigen Körper der Drachen erhoben, die mit ihrem Feueratem immer wieder Gassen für die flüchtenden Menschen in die Reihen der Dunkelelfen, Untoten und Dämonen brannten.

Am Anfang war die Flucht einfach und weite Wege konnten zurückgelegt werden, doch fliehende Menschen mir Kindern, Alte und Wagen mit Hab und Gut sind langsam und auch die Drachen konnten nicht überall zugleich sein. So war der Fluchtweg mit Leichen übersät. Aber so sehr sich die dunklen Magier auch bemühten diese toten Körper wollten nicht aufstehen, um sich in ihre Schlachtlinien einzureihen, denn die Macht des Ringes des Todes gab ihnen ewigen Frieden. In den Nächten gab der Ring des Lichts den Flüchtenden die Helligkeit, die sie brauchten, um ihren Weg zu finden. Der Ring der Schatten verbarg sie vor ihren Verfolgern. Der Ring des Lebens gab ihnen die Kraft, auf daß sie nicht rasten mußten. Der Ring des Wassers ließ Flüsse zurückweichen, wo die Flüchtenden ihren Weg suchten und sie anschwellen, wenn die Verfolger ihnen nachsetzen wollten. Der Ring der Luft ließ Nebel aufsteigen, um die Feinde in die Irre zu führen und der Ring des Feuers ließ die Waffen der Soldaten erstrahlen so daß diese auch magische Wesen verletzen und zerstören konnten. Den Menschen aber gab er Wärme in den kalten Nächten der Flucht. Durch den Ring der Magie verfügten die Magier Ban Laraschs über nahezu unendliche Kräfte und der Ring der Erde tat Spalten auf, in die die Verfolger zahlreich hineinstürzten. Und der Ring über Raum und Zeit ließ die Menschen die weiten Strecken zu den großen Festen in nur wenigen Tagen zurücklegen.

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Gefahr für Dracnar, die Elfen bringen den Sieg

Arat Tarkins Plan ging auf. So wie er es vermutet hatte, griffen die Drachen in das Kriegsgeschehen ein und verließen dafür Dracnar und den Drachenfels, die so recht schutzlos zurückblieben. Darauf hatte er doch nur gewartet. Dracnar mußte fallen, so würde das übrige Land der Unterstützung beraubt und würde sich ihm nicht mehr lange widersetzen können.

Tarkin hatte sich in den vergangenen Jahren mit Hilfe von Moroc dem Finstern, wie er ihn rief, auch der Kontrolle des Fürsten der 29. Hölle bemächtigt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, da Fasrabal seinen Dienst zu erweisen hatte.

Mit seinen Dienern brach er aus den Höhlen der Zwerge hervor, aus den Schluchten und Felsspalten erhoben sich seine grausamen Horden und marschierten gegen Dracnar. An ihrer Spitze schritt Arat Tarkin selbst, der Jünger des Morocs. Und sie kannten nur ein Ziel. Kirschas, Königin der Drachen, mußte sterben, um die letzten Hoffnung der Menschen zu vernichten.

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So kam es, daß die Drachen, alarmiert durch die Rufe ihrer Brüder und Schwestern in Dracnar, die Flüchtenden, die den Belagerern gerade in den Rücken fielen, um die großen Festen zu erreichen, sich selbst überlassen mußten. Um eine geringe Chance auf den Sieg zu bewahren galt es nun, Dracnar und den Drachenfels zum jeden Preis zu schützen. Doch die Drachen waren erschöpft. Die Kraft der Ringe zu nutzen, hatte sie bereits an die Grenze ihrer Kräfte gebracht. Sie kämpften mit dem Mut der Verzweiflung. Dracnar war in Blut getaucht. Auf den Felsen lagen die Toten der Angreifer bereits in großer Zahl, aber es folgten immer mehr. Auch das Blut vieler gefallener Drachenkrieger und vieler Drachen versickerte in den rissigen Felsen. Als der erste Drache tot zu Boden sank, blieb keine Zeit für die Lieder der Trauer, mit denen die Drachen einen der ihren sonst ins Dazwischen zu begleiten pflegten. Schließlich gelang es Tarkin und Fürst Fasrabal nach Monaten des erbitterten Kampfes in die Bruthöhle vorzustoßen. Die Drachenkrieger hatten ihr Bestes gegeben, doch konnte es ihnen letztlich nicht gelingen, diese Übermacht aufzuhalten.

Doch was sich anfänglich als so gut funktionierender Plan gezeigt hatte, erwies sich am Ende als böse Überraschung für Tarkin, die all seine Bemühungen zunichte machen sollte. Wutentbrannt richtete sich Kirschas auf und verbarg ihr Gelege mit ihrem Körper, notfalls bereit, es mit ihrem Leben zu schützen. Die Erde erbebte unter ihrem Kampfschrei und sie peitschte mit ihrem Feueratem durch die Höhle. Arkansar, ihr Partner, hörte ihren Schrei und eilte ihr, gefolgt von den anderen neun Drachen, auf deren Rücken jeweils einer der Ringträger saß, heran.

Was sich nun in der Brutstätte zutrug ist niemals bekannt geworden. Sicher ist nur, daß Fürst Fasrabal von einem zum anderen Augenblick aufhörte zu existieren und seine Armee dunkler Kreaturen ohne seine Führung sofort die Flucht ergriff. Tarkins Schicksal blieb ungeklärt.

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Kirschas war dem Tode nahe, die Höhle an vielen Stellen mit geschmolzenem Gestein bedeckt. Nur vier der Drachen, die ihr zu Hilfe geeilt waren, hatten das Inferno überlebt. Der einzige Mensch, der noch am Leben war, war Beldraco, der Träger des Feuerringes, aber auch er rang mit dem Tode.

Dracnar war gerettet, doch um welchen Preis. Weit über die Hälfte der Drachenkrieger war gefallen und 21 Drachen waren ins Dazwischen eingegangen. Auch vier der Eier waren zerstört worden. Kirschas lag schwer verwundet in ihrer Bruthöhle.

Die übrigen Bewohner Ban Laraschs waren derweil auf sich gestellt, denn von Dracnar konnte ihnen kaum noch Unterstützung gesandt werden. War bisher alles so gut verlaufen, mußten sich die Menschen fortan ohne den Schutz der Drachen voran zu den rettenden Mauern, die doch schon so nah gewesen waren, durchkämpfen. Der Mut der Menschen begann wieder zu schwinden. Die Flüchtlinge suchten ihr Heil in den Wäldern und versuchten sich dort vor den Augen der Feinde zu verbergen. Und so wie der Mut, so sank auch langsam die Kampfkraft der hungrigen, frierenden und müden Menschen. Langsam wurden sie immer tiefer in die dichten Wälder zurückgedrängt, als plötzlich die Ränder der Wälder von Elfen gesäumt waren, die schon seit Jahren niemand mehr gesehen hatte und die schon beinahe in Vergessenheit geraten waren. Wie auf ein Kommando erhoben sie ihre Bögen und mit den Worten "Kalej yelen Ankalor !", was soviel bedeutet wie: Für das Land von Ankalor, schossen sie die erste Salve Pfeile auf die dunklen Kreaturen des Gegners ab. Die Pfeile waren wie aus Feuer. Sie durchdrangen jede Rüstung, jedes Schild. Im Schutz dieser Pfeile konnten die Elfen die Menschen sicher zu ihren Festen geleiten. So gestärkt. durch neue Soldaten und die Schützen der Elfen, konnten die großen Festen dem Feind trotzen. Woche um Woche, Monat um Monat dauerte das grausame Spiel des Krieges noch und die Festen wurden hart belagert. Doch dann begannen sich erste Erfolge abzuzeichnen und an immer mehr Orten gelang es, den Feind zurückzuschlagen.

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Mit der Niederlage in Dracnar erlosch die Kraft, die Fürst Baltasar, Herrscher der 28. Hölle, beschworen hatte und er sprengte schließlich die Ketten seiner Dienerschaft gegenüber Arat Tarkin. Es heißt, Baltasar erkannte, daß die 29. Hölle ihren Fürsten verloren hatte, und so kehrte er in seine Bereiche zurück, um aufzusteigen, stand es ihm doch nun frei zu tun was er wollte. Sein Gefolge zog mit ihm in die 29. Hölle. Auch die dunklen Elfen ergriffen die Flucht. Der Spuk war so plötzlich vorbei, wie er begonnen hatte. Doch die Verluste waren gewaltig. Fast jeder dritte der Einwohner Ban Laraschs war getötet worden. Das Land lag danieder, die Ernten verdorben, die Herden tot oder vertrieben. Die Zukunft sollte sehr hart für die Menschen werden, aber die Elfen halfen, wo sie nur konnten und eine neue Einigkeit war geboren, eine Einigkeit, die bis heute Bestand haben sollte.

Es dauerte lange, bis die Spuren des Kampfes aus den Höhlen des Drachenfels beseitigt waren. Belkarfan, der mächtigste Magier der Drachenkrieger, erhielt zur Verwahrung die zehn Ringe der Macht, bis sich Kirschas erholt hätte. Dann sollten sie wieder in den Kreislauf der Macht zurückgeführt werden. Doch es kam anders. Auf einer wichtigen Reise, die er unternehmen mußte, wurden er und seine Begleiter von einer größeren Gruppe Elfen der Nacht angegriffen: Bis auf wenige fanden in dem folgenden Gemetzel fast alle den Tod und die Ringe wurden danach wahrscheinlich in alle Winde verstreut.

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Eine neue Zeit bricht an

Es begann eine neue Zeitrechnung. Das Jahr null, die Zeit der offiziellen Gliederung Ban Laraschs, wie sie noch heute besteht .

Die Versammlungen wurden in der Zeit nach dem Kriege häufig einberufen, bis sich schließlich ein fester Rat bildete, der nach recht kurzer Zeit der Verhandlung folgendes beschloß:

Das Land wurde in eigenständige Regentschaften geteilt, der je ein Regent vorstehen sollte. Innerhalb der Regentschaften gab es sonst keine Hierarchien. Im Gedenken an die erste Versammlung wurden Gilden der verschiedenen Handwerke ergründet, die eigenständig sein sollten. Der unabhängige Orden der Bruderschaft des Ankalor mit seinen Priestern und Ordenskriegern erfreute sich großem Zuwachs und der Orden erhielt die Aufgabe der ordnenden Kraft im Lande und die Aufgabe der Landesverteidigung. Nur der Rat sollte weisungsbefugt gegenüber den einzelnen Parteien sein.

Und das wichtigste war, jeder sollte sich wieder den Lehren des Ankalor zuwenden und seine Kinder im strengen Glauben erziehen, denn was geschehen war, sollte nie wieder geschehen können. Am Nord- und Südwehr patroullierten von nun an Drachen und in jeder größeren Feste Ban Laraschs wurde ein Drache mit Reiter stationiert, um Schutz zu bieten und Nachrichten auszutauschen.

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Zu Beginn der neuen Zeitrechnung war es nicht immer einfach, im Rat Einigkeit zu erzielen und einige Menschen begannen sofort wieder mit ihren Ränkespielchen, Intrigen und Streitbegierden, doch diese wurden schnell unter Kontrolle gebracht, bevor sie wirklichen Schaden anrichten konnten. denn das Volk wollte und unterstützte die neugewonnene Einigkeit, so gut es ihm möglich war. Es hatte aus der Vergangenheit viel gelernt.

Auf der Golgatebene bauten die Menschen schließlich eine große Burg, die Burg zu Thing, in der zukünftig der ewige Rat Ban Laraschs tagen sollte. Auch dem Orden wurde von den Menschen der umliegenden Dörfer und Städte eine Burg mit großen Tempelhallen errichtet, aus Dankbarkeit gegenüber Ankalor, dem Feuerdrachen. Es wurden Gesetze geschaffen. zur Sicherung des Friedens, der Einigkeit im Lande und mit eiserner Hand wurde künftig für deren Einhaltung gesorgt. Bald waren die Menschen wieder so fest verwurzelt in ihrem Glauben an Ankalor, daß der Orden mit seiner Aufgabe bald leicht fertig wurde. Die Elfen schlossen sich dem Rat Ban Laraschs mit einem Abgesandten an, blieben aber in den Wäldern für sich, die ihnen vom Rat zugesprochen worden waren. Unabhängig davon, in welcher Regentschaft ihr Waldgebiet auch lag, sollten sie doch eigenständig sein, wie auch schon die Handwerksgilden. So dauerte es nur wenige Jahre, bis das Land wieder erblühte und die Zeichen des großen Krieges verschwunden waren. Die Menschen vertieften sich in die Lehren Ankalors und waren wieder bereit danach zu leben. Die wichtigsten Worte der Lehren Ankalors sind wohl Gleichgewicht und Neutralität. Friede umfing das Land. Ein innerer Friede, der bis heute andauern sollte.

Heute, das ist das Jahr 1002 nach dem großen Krieg. . .

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Talam Igjen Ankalor

Dieser Gesang ist der wichtigste und am häufigsten verwendete Gesang der Bruderschaft des Ankalor. Er dient als Gebet, als Dank, als Bitte um Hilfe und Kraft, als Lobgesang und er zeigt die Hauptaspekte des Feuerdrachen. Einige verwenden ihn auch zur Meditation. Er wird sogar von vielen Bewohnern des Landes gesungen, die zwar an Ankalor glauben, aber nicht direkt zum Orden gehören.

Unterlegt ist dieser Gesang mit einer Melodie, die ich sogar schon einmal in den Mittellanden vernahm, wo er von der bekannten Bardengruppe Corvus Corax vorgetragen wurde. Diese nannten die Melodie allerdings Stella Splendens.

Text zum Gesang des Ankalor

Talam Igjen Ankalor! Tje nem Arkanamar, Javen se Alijor.
Talam Igjen Ankalor! Tje nem Elemena, Vaian ari je Tanator.

Su Talam ment Conoquina se Juna para se Wentabi.
Tje stan ad Igjen, Flamma se Volt. Tje nem Kanori dena Wara.

Talam Igjen Ankalor! Tje nem Arkanamar, Javen se Alijor.
Talam Igjen Ankalor! Tje nem Elemena, Vaian ari je Tanator.

Su Agra sejt tem Manor bareh, yak ana, ley dat som verejen.
Tem Ilemetra se Retamjutas tje, ley su Minajotamen.

Talam Igjen Ankalor! Tje nem Arkanamar, Javen se Alijor.
TaIam Igjen Ankalor! Tje nem Elemena, Vaian ari je Tanator.

Tje sekat Lorem, Tras se Jus. Su Goll nes osa tar ley Harmen.
Gam aas ley Patra, las jakrabane, ke la sum Talam selt habana.

Talam Igjen Ankalor! Tje nem Arkanamar, Javen se Alijor.
Talam Igjen Ankalor! Tje nem Elemena, Vaian ari je Tanator.

Aasa Tak jei sur, o Ankalor! Aasa Vaian jei las suem.
Semmen jall way trakta an suen Minas, las Gaior je holtanamen.

Talam Igjen AnkaIor! Tje nem Arkanamar, Javen se Alijor.
Talam Igjen Ankalor! Tje nem Elemena, Vaian ari je Tanator.

Übersetzung

Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist Erschaffer, Vater und Freund.
Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist das Element, das Leben aber auch der Tod.

Dein Name heißt Gerechtigkeit und Ausgleich und auch Weitsicht.
Du stehst für Feuer, Flamme und Glut. Du bist der Wächter dieser Welt.

Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist Erschaffer, Vater und Freund.
Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist das Element, das Leben aber auch der Tod.

Dein Auge blickt mit Gnade herab, auf alle, die es so verdienen.
Mit Unbarmherzigkeit und Härte strafst du, die dein Wort mißachten.

Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist Erschaffer, Vater und Freund.
Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist das Element, das Leben aber auch der Tod.

Du spendest Wärme, Trost und Recht. Dein Herz ist offen für die Sorgen.
Gib uns die Kraft, das zu vollbringen, was in deinem Namen soll geschehen.

Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist Erschaffer, Vater und Freund.
Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist das Element, das Leben aber auch der Tod.

Unser Dank sei dir, oh Ankalor. Unser Leben sei das deine.
Immer wollen wir streben nach deinen Worten, das Gleichgewicht auch zu erhalten.

Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist Erschaffer, Vater und Freund.
Im Namen des Feuers Ankalor! Du bist das Element, das Leben aber auch der Tod.

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Namensindex

Ganator - Urdrache, Erschaffer der Welt

Ankalor - Elementar, Drache des Feuers, Sohn Ganators, Erschaffer Farinas, Schützer Ban Laraschs

Taranor - Elementar, Drache der Erde, Sohn Ganators

Cranis - Elementar, Drache der Luft, Sohn Ganators

Aquinor - Elementar, Drache des Wassers, Sohn Ganators

Moroc - Schwarzer Drache des Chaos, "vergessener Bruder" der vier Ganator-Söhne

Farina - Urmutter der weltlichen Drachen

Golgat - erste verlorene Feste im ersten Krieg in Ban Larasch

Golgat-Ebene - Ebene, auf der einst die Feste Golgat stand, später Ort der ersten Versammlung und Standort
der Burg Thing

Tolgarasch - Burg und Umland waren Schauplatz der Entscheidenden Schlacht im ersten Krieg, hier wurde
das Beschwörungsritual von Moroc begangen

Arat Tarkin - Leiter des Tolgarasch-Rituals und Anführer des großen Krieges auf der dunklen Seite

Belmanus - Hohepriester des Ankalor in Tolgarasch, später Begründer des Volkes der Drachenkrieger und
der Feste Dracnar auf dem Drachenfels

Uldar Khan - Heerführer der Tolgaraschtruppen im ersten Krieg

Kirschas - Zweite Königin der Drachenfels-Drachen

Jaltalar - einziger brauner Drache, der jemals eine Königin für sich gewinnen konnte

Arkansar - Partner der Kirschas

Torley - Kirschas Schwester, Zweitbeste im Wettstreit der Königinnen

Galador - Der große "Verlierer ' im Wettstreit um die Königinnen des Drachenfels

Baltasar - Dämonenfürst, Führer der 28. Hölle, führte seine Horden im großen Krieg gegen die Burgen der
Menschen

Fasrabal - Dämonenfürst, Führer der 29. Hölle, unterstützte Arat Tarkin bei seinem Angriff auf Dracnar, er
wurde völlig ausgelöscht

Naval Elgarot - Gründer und erster Führer der Ordenskrieger der Bruderschaft des Ankalor nach dem
großen Krieg,erster Kriegsherr über ganz Ban Larasch

Belmanara Torges - Gründerin und erste Hohepriesterin der Bruderschaft des Ankalor nach dem großen Krieg

Beldraco - Einer der Drachenkrieger, er leitete die "Versammlung der Einigkeit", später Träger der Macht des Feuers

Fantarel Lobin - Barde, er schrieb die Ballade "Aufruf zur Einigkeit"

Tasmin Sator - Fürst, ließ Fantarel Lobin hinrichten

Die Feste Elim - Standort des ersten neuen Tempels Ankalors nach dem Rückzug der Gläubigen aus den
Städten, Tempel der Belmanara Torges

Jona Fenderen - Händler in Elim, später erster geweihter Priester Belmanara Toges, übernahm ihren Tempel,
als sie zu der "Reisenden" wurde

Ranjier von Hastar - Großfürst und Herr der Feste Elim, forderte jeden Zehnt als Steuer von Belmanaras
Einkünften und Spenden für den Tempel in Elim

Filanor - Bronzedrache, Sohn Farinas, begleitete Belmanara später auf ihren Reisen

Belgeret Cyrel - Priester des Ankalor, Richter im Streit zweier Bauern um ein Tal in Telgret

Numir Istvan - erster Großbauer im Streit um das Tal

Zafar Olat - zweiter Großbauer im Streit um das Tal

Klara Olat - Tochter Zafars, heiratete einen einfachen Landsknecht

Haro Istvan - Sohn Numirs, ihm war Klara versprochen gewesen

Petron Ilano - Einfacher Landsknecht, heiratete Klara Olat, bekam das umstrittene Tal vom Orden als Hochzeitsgeschenk

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