Aufruf zur Einigkeit
Der folgende Text wurde von dem Barden Fantarel Lobin kurz vor der entscheidenden großen Schlacht mit den Elfen der Nacht geschrieben. Nach unseren Erkenntnissen wurde er untermalt mit schwerer bedrohlich wirkender Musik, die die Menschen erschaudern ließ. Dieses änderte sich zu den letzten beiden Versen so, daß die Musik selbst wie ein Aufruf klang und vielen Menschen Zuversicht und Mut in die Herzen pflanzte. Sie besannen sich der alten, friedlichen Tage und, soweit wir erFahren konnten, wurden zu der Zeit viele Fehden beendet. Dieses Lied wurde von einigen Barden durch ganz Ban Larasch getragen.
Fantarel Lobin wurde allerdings, nachdem er diesen Aufruf wieder einmal vorgetragen hatte, von dem dort ansässigen Fürsten Tasmin Sator verhaftet. Kurz darauf ließ dieser ihn unter dem Vorwurf der Beleidigung hinrichten. Tasmin Sator gehörte zu den wenigen Verblendeten, die den Ernst der damaligen Lage unterschätzten und die Botschaft in diesen Versen nie verstanden hatten.
Diese Tat rief im ganzen Land Bestürzung hervor, galten die Barden doch als unantastbar, und trug letztlich zu noch rascheren Einigung der Menschen bei.
Aufruf zur Einigkeit
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Neid und Zwietracht fiel über das Land,
ein
jeder hebt gegen den anderen die Hand.
Die Gier stieg zu Kopf,
euer Geist ist verwirrt,
hat denn Ankalor sich in euch so sehr
geirrt?
Ein dunkler Feind unser Land bedroht
und Ankalor
ihm kein Einhalt bot.
Wohl hat er sich von uns abgewandt,
seht
und lebt mit dieser Schmach, dieser Schand.
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Wie die Tiere fielt ihr übereinander her,
nur
um zu vergrößern euren Reichtum so sehr.
Vergeßt
endlich all euer sinnlos Gezänke,
beendet das grausame Spiel
eurer Ränke!
Erblindet seid ihr durch Gier und durch Neid,
bringt
über das Land nur Kummer und Leid.
Lernt ihr das nicht bald
selber erkennen,
so wird der Feind das Land überrennen.
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Die Elfen der Nacht strömen durch unser
Land.
Viele sterben durch ihre grausame Hand.
Für die
Elfen werden wir so zum billigen Fang,
für uns ist euer
Verhalten der Untergang.
Es ist zu spät, daß ihr euch besinnt,
wenn
dieser Krieg erst richtig beginnt.
So bliebe das Land ohne eigenen
Trutz,
haben wir doch verspielt des roten Drachen Schutz.
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Ihr beschäftigt euch nur noch mit Lug und
Betrug.
Sind der Tränen der Trauernden denn nicht endlich
genug?
Ihr habt noch nie das Ende eures Handelns bedacht,
daß
euer "Reichtum" euch letztlich nur ärmer macht.
Verloren habt ihr eure Unschuld und Tugend,
ein
wahrlich Vorbild für die Jugend!
Noch ist es nicht so weit,
doch ihr werdet es erleben,
daß Kinder gegen die eigene
Familie bald die Hand erheben.
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Aus eurer Zwietracht ist des Landes Schwäche
geboren,
so geht Ban Larasch an den grausamen Feind verloren.
Dann
werde ich spotten: Gut gemacht !
Ihr selbst habt unserem Land den
Untergang gebracht.
Nun wacht endlich auf und öffnet die
Augen.
Erkennt! Euer Verhalten kann nichts Taugen.
Der wahre
Reichtum liegt im Herz und im Geist.
Vergebung und nicht
Vergeltung das rechte Wort heißt.
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Die Zeit ist gekommen, sonst ist es zu spät,
daß
gegen den Feind ihr zusammen steht.
Hört meine Worte und
vergesset sie nicht!
Es ist kein Geschwätz, was der Barde
spricht.
Wenn ihr endlich zusammensteht und euch einig
seid,
wird Ban Larasch leicht vom Feinde befreit.
Dann kann ich
loben: Gut gemacht!
Ihr habt unserem Land den Sieg gebracht.
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
Und wenn wir die Schlacht auch nicht gewinnen
eines
Verlustes braucht ihr euch nicht zu besinnen,
dann wird Ankalor
euch wieder geben Schutz und Geleit,
denn ihr habt zumindest euren
gefangenen Geist befreit.
So sieht der Feind dann, das Land ist verrucht,
denn
der Drache verbrennt sie auf ihrer Flucht.
Glück und Frieden
kehrt wieder ein,
so soll die Zukunft für uns sein!
Macht euch bereit nun für den Krieg,
steht
endlich zusammen für den Sieg!
"Laßt die Fehden Fehden sein und kehrt zum Frieden wieder heim!"
Mit diesem Ausruf beendete Fantarel Lobin meist diesen Gesang und die Zuhörer jubelten ihm zu. Das ließ ihn hoffen, daß seine Bemühungen nicht umsonst waren, und gab ihm die Kraft immer weiter fortzufahren mit dem Versuch, die Menschen wieder zu Besinnung zu bringen.